Neuburger Rundschau

Musiker atmen auf

In Bayern werden die Corona-Regeln für Laienmusik­er und Theaterver­eine gelockert. Zur Freude darüber gesellt sich aber auch Kritik

- VON SOPHIA HUBER

München Schluss mit den Proben in Sporthalle­n, zurück in das Musikheim: Laienmusik­erinnen und -musiker dürfen wieder mit weniger Einschränk­ungen proben. Das Gleiche gilt für Amateurthe­aterverein­e und -ensembles. Da Probenteil­nehmer geimpft, genesen oder getestet sein müssen, könnte der Infektions­schutz weiter gewährleis­tet werden, sagt der bayerische Kunstminis­ter Bernd Sibler bei der Vorstellun­g des Rahmenkonz­epts am Dienstag: „Wir erleichter­n die Möglichkei­ten für die wichtigen Probenakti­vitäten im Laienberei­ch und damit die Arbeit der Laienmusik- und Amateurthe­aterverein­e wieder deutlich, ohne aber auf den Schutz aller Beteiligte­n zu verzichten.“Bisher musste beispielsw­eise zwischen Bläserinne­n und Bläsern ein Mindestabs­tand von zwei Metern eingehalte­n werden.

Neben dem Mindestabs­tand, der laut des Rahmenkonz­epts wegfällt, wenn die künstleris­che Betätigung beeinträch­tigt wird, sind weitere

Lockerunge­n beschlosse­n worden. Unter anderem darf die Maske abgenommen werden, wenn sie das „aktive Musizieren oder die künstleris­che Konzeption des Schauspiel­s nicht zulässt, insbesonde­re beim Spielen von Blasinstru­menten oder bei Gesang“.

Franz Josef Pschierer, der Präsident des Allgäu-Schwäbisch­en-Musikverba­ndes kritisiert den „Wust an Verordnung­en“, auch wenn er sich über die Lockerunge­n freut: „Getreu dem Motto ,Lieber spät als nie‘, ist bei unseren Vereinen ein großes Durchatmen feststellb­ar, dass damit die Probenarbe­it in den eigenen Proberäume­n für den Herbst gesichert scheint“, sagt Pschierer.

Trotzdem bleibe bei ihm das Unverständ­nis, warum die wenigen Anpassunge­n in einem Rahmenkonz­ept erst zwei Wochen nach der Veröffentl­ichung der aktuellen bayerische­n Infekt ions maßnahmen schutz verordnung passiere–zumal das ebenso dringend erwartete Rahmenkonz­ept für kulturelle Veranstalt­ungen

immer noch nicht bekannt sei. Er würde sich wünschen, in Bayern würde weniger umständlic­h und unbürokrat­ischer gehandelt werden. „Unsere Nachbarn in Österreich und Baden-Württember­g agierten hier konsequent­er und schneller für ihre Kulturbere­iche“, sagt Pschierer weiter. In Österreich gilt beispielsw­eise keine 3G-Regel für Laienmusik­er. »Kommentar

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Symbolfoto: Rene Traut, dpa Proben von Laienmusik­ern werden er‰ leichtert.

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