Reus will weniger Spektakel
Dortmunds Spielmacher vor dem Auftakt in der Champions League: Wir können nicht immer vier Tore schießen. Leipzig droht die nächste Pleite
Istanbul Schluss mit Wildwest-Fußball! Um auf dem Weg zum Minimalziel Achtelfinale nicht gleich bei der ersten Pflichtaufgabe in der Champions League zu stolpern, muss Borussia Dortmund dringend die Defensivstruktur verbessern. Trainer Marco Rose dürfte sich daher am Dienstagvormittag über Mats Hummels gefreut haben, der fit und bestens gelaunt den Flieger nach Istanbul bestieg. Die hartnäckigen Patellasehnen-Probleme des Weltmeisters von 2014 scheinen fürs Erste überwunden, der 32 Jahre alte Routinier ist damit wieder eine Option für die Startelf am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN).
„Wir müssen in Istanbul wieder unsere Leistung auf den Platz bringen - und zwar aus einer guten Ordnung heraus“, forderte Sportchef Michael Zorc via Kicker vor der Abreise. Beim 4:3 am Samstag bei Bayer
Leverkusen war zwar reichlich Spektakel geboten, doch Rose scheint auch in Dortmund Probleme mit der defensiven Balance zu bekommen.
Schon Borussia Mönchengladbach hatte unter Rose in der Vorsaison 56 Gegentore kassiert – nur eins weniger als Absteiger Werder Bremen. Auch beim BVB ist der Gegentorschnitt gemessen an den großen Ambitionen des Klubs inakzeptabel. „Wir kriegen einfache Gegentore. Wir können nicht immer drei oder vier Tore schießen“, schimpfte Kapitän Marco Reus. In den bisherigen vier Bundesliga-Spielen schoss die Offensivreihe um Torjäger Erling Haaland zwar mit 13 Toren mit Bayern München die meisten aller Erstligisten. Neun Gegentore kassierten die Dortmunder, deutlich zu viele. Nur Fürth und Hertha BSC bekamen mehr.
● RB Leipzig
Vor der Mammutaufgabe bei Manchester City lässt selbst Jesse Marsch seinen typisch amerikanischen Optimismus links liegen und dämpft vorsorglich alle Erwartungen.
„Vielleicht ist es nicht fair, dass wir so früh solche Tests haben. Vielleicht sind wir nicht bereit für so große Herausforderungen“, sagte der Trainer von RB Leipzig vor dem Auftakt zur Champions League. Ein größeres Spiel als das beim englischen Fußball-Meister am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) hätten die Sachsen kaum bekommen können. Während die erfolgsverwöhnten Leipziger in der Vergangenheit solche Aufgaben mit einer Mischung aus Selbstverständlichkeit und Unbekümmertheit angingen, ist momentan niemandem am Cottaweg nach frechen Sprüchen.
Drei Niederlagen aus vier Bundesliga-Spielen haben Spuren hinterlassen. Da wirken selbst Marschs Appelle halbherzig. „Wir müssen mit Vollgas spielen, stark bleiben und von dem Spiel lernen“, betonte der 47-Jährige.