Neuburger Rundschau

Schulstart an neuer Adresse

640 Jugendlich­e starten im neuen Gebäude der Paul-Winter-Realschule am Kreuter Weg. Für Neuburgs Erstklässl­er geht es zum ersten Mal in den Unterricht – auch in diesem Jahr unter Corona-Bedingunge­n

- VON KATRIN KRETZMANN UND WINFRIED REIN

Neuburg „Wer hat heute Nacht gar nicht schlafen können, weil er so aufgeregt war?“, fragt Rektorin Gerdi Kuyten ihre neuen Schützling­e. Sofort schnellen zahlreiche Hände in die Höhe und es geht ein freudiges Quietschen durch die Reihen der Erstklässl­er an der Neuburger Schwalbang­er-Grundschul­e. Insgesamt 79 Kinder sind dort am Dienstag in den Unterricht gestartet. Ein historisch­er Tag war es hingegen für die Paul-Winter-Realschule, denn 640 Jugendlich­e fanden den Weg ins Klassenzim­mer im neuen Gebäude am Kreuter Weg.

Der Start in das neue Schuljahr wurde auch heuer von der CoronaPand­emie begleitet. So gab es nicht wie in den vergangene­n Jahren eine große, gemeinsame Begrüßung aller Kinder mit ihren Familien in der Schulaula. Vielmehr war es ein geteilter Start und es ging jeweils in zwei Gruppen in die Klassenzim­mer. Die ersten beiden Klassen wurden um 8.30 Uhr von der Schulfamil­ie begrüßt, die anderen zwei knapp eine Stunde später.

„Ihr braucht überhaupt keine Angst haben“, beruhigte Rektorin Kuyten die sichtlich nervösen Schüler. „Wir helfen euch, zeigen euch alles und ihr dürft immer zu uns kommen.“In Zweierreih­en ging es für die Schüler schließlic­h zusammen mit ihren Lehrerinne­n in die Klassenzim­mer. Der Pandemie geschuldet durften die Eltern nicht mit ins Schulgebäu­de. Einen kleinen Trost gab es aber vor der Eingangstü­r: eine Schulbank, um noch ein paar Erinnerung­sfotos an diesem besonderen Tag zu schießen.

Die Paul-Winter-Realschule erfüllt ihr Motto im doppelten Sinn: Start nach den Ferien und Einzug in ein neues Schulhaus. Ein Strom von 640 Jugendlich­en bewegte sich am Dienstag nach Unterricht­sschluss um 11.30 Uhr den Kreuter Weg hinunter zur Hauptstraß­e. Dort warteten Eltern, Tanten oder Großeltern mit ihren „Abholtaxis“. Für die Neuburger Realschule war es ein historisch­er Tag. Zum Schuljahre­sbeginn wechselt man an eine nagelneue Adresse – und an was für eine: Die Schullands­chaft erstreckt sich 120 Meter lang auf einem sonnigen Südhang im Westen Neuburgs. Großzügig und meist reich belichtet öffnen sich Aula, Klassenzim­mer, Fachräume und die weiten Pausenhöfe. „Hier sitzt man super“, stellen

und Dominik aus der neunten Klasse fest. Die beiden Burgheimer sind mit dem Bus gekommen. Wenn er nächste Woche direkt bis vor das Schulgelän­de fährt, haben sie es etwas näher als bisher in der Bahnhofstr­aße. Lukas dagegen radelt aus Heinrichsh­eim her und muss künftig einen Kilometer drauflegen.

Mit dem Schulhaus sind zum Start alle sehr zufrieden. „Toll hier, alles neu und so großzügig“, urteilt Josef aus Königsmoos. Sein Kumpel würde gerne einmal auf die Außenbalko­ne gehen, aber das sind Fluchtwege, die nur im Notfall betreten werden dürfen. „Blöd ist nur, dass man kein Fenster aufmachen darf“, beschwert sich eine Gruppe Zehntkläss­ler im Pausenhof. „Dafür gibt’s sogar einen Verweis.“Klimaanlag­en belüften die Zimmer, die Fenster sollen zubleiben. „Unsere neue Schule ist wirklich schön.“Die Bewertung von Lena aus der neunten Klasse könnte auch das Kollegium nahtlos übernehmen. Die Lehrkräfte zeigen sich jedenfalls angetan von der Architektu­r und der Aufteilung ihrer berufliche­n Heimat. Jede der sechs Jahrgangss­tufen belegt quasi ein eigenes Haus mit fünf Klassenzim­mern und einem Treffpunkt in der Mitte. Der Kreis NeuJosef burg-Schrobenha­usen hat sich die neue Realschule nahezu 50 Millionen Euro kosten lassen. 15 Millionen davon übernimmt der Freistaat Bayern. Der erste Spatenstic­h war 2018, drei Jahre zuvor hatte sich der Kreistag für diesen Standort und das Konzept des Architektu­rbüros Behnisch und Partner aus München entschiede­n. An diesem Freitag weiht der Träger die neue Realschule nach Unterricht­sende mit 200 Gästen ein. Das bisherige Schulhaus an der Bahnhofstr­aße nutzen die FOS und BOS. Die Container kommen weg.

Die Paul-Winter-Realschule am Kreuter Weg fahren noch etliche

Handwerker an. Ganz fertig wird man bekanntlic­h nie. Auch die Busschleif­e liegt noch im Endspurt, kommende Woche sollen die Schulbusse heranfahre­n können. Am Dienstag hielten sie am Bahnhof. Einen Stau auf dem Sehensande­r Weg gab es nur direkt nach Schulschlu­ss.

Der Start war schon mal gelungen. Direktorin Sonja Kalisch und die Bläserklas­sen begrüßten am Morgen die Fünftkläss­ler herzlich im Pausenhof. Die Schüler werden bald ihre Wege kennen und das Gebäude seine Funktional­ität zeigen. „Alles wird sich einspielen“, da ist sich die Schulleite­rin ganz sicher.

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Fotos: Winfried Rein (2), Katrin Kretzmann, Segeth Einen regelrecht­en Schülerstr­om entlässt die neue Paul‰Winter‰Realschule im Westen Neuburgs nach dem ersten Schultag.
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Insgesamt 79 Erstklässe­r sind an der Schwalbang­er‰Grundschul­e in einen neuen Le‰ bensabschn­itt gestartet.
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Diese drei Freunde aus Königsmoos sind am ersten Schultag gut angekommen.
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Auch in der Altstadt staute sich der Ver‰ kehr aufgrund des Schulstart­s.

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