Hunderten Haushalten winkt schnelleres Internet
In der Gemeinde Königsmoos soll mithilfe der Förderung durch den Freistaat beziehungsweise den Bund der Breitbandausbau vorangetrieben werden. Was das konkret für Gemeinde und betroffene Haushalte bedeutet
Königsmoos Hunderten Haushalten winkt schnelleres Internet: Die Königsmooser Gemeinderäte beschlossen in ihrer jüngsten Sitzung, bezüglich des Breitbandausbaus in der Gemeinde im bayerischen Förderverfahren zu bleiben. Interessant ist das vor allem für jene 677 Haushalte, die derzeit noch mit einem Anschluss unter 100 Mega-Bit pro Sekunde unterwegs sind.
Die Regensburger Firma IK-T begleitet im Auftrag der Gemeinde Königsmoos das Förderverfahren für den weiteren Breitbandausbau in der Gemeinde. Harald Schönpflug von IK-T erläuterte den Gemeinderäten die Zusammenhänge. Laut Markterkundung gebe es in Königsmoos derzeit noch 77 Haushalte, die lediglich über Geschwindigkeiten unter 30 Mega-Bit pro Sekunde (Mbit/s) und rund 600 Haushalte, die über 30 bis 100 Mbit/s verfügen. Die Gesamtförderung im Bayerischen Gigabit-Förderprogramms betrage bis zu 90 Prozent. Allerdings greife in der Bayerischen Gigabitrichtlinie ab 10.150 Euro Erschließungskosten je Adresse die Deckelung auf maximal sechs Millionen Euro Gesamtförderung, was bedeute: „Der Eigenanteil steigt sehr stark an“, so Schönpflug.
Für Königsmoos ergibt sich damit folgende Rechnung: Sollten die Erschließungskosten je Anschluss über 6700 Euro liegen, wird für die Gemeinde eine Alternative attraktiv, weil günstiger: ein Wechsel ins Förderprogramm des Bundes, weshalb die Königsmooser Räte dann auch eine Ausstiegsklausel aus der bayerischen Förderung in ihren Beschluss einbauten. Die Ausschreibung bezieht sich auf Glasfaser bis ins Haus. Erschließt die Gemeinde die rund 677 Adressen mit Glasfaser,
hat jedes Anwesen in Königsmoos die Möglichkeit, einen Breitbandanschluss mit mindestens 100 Mbit/s zu erhalten. Eine genaue Kostenrechnung gestaltet sich zum derzeitigen Zeitpunkt schwierig, schließlich stehen die Kosten erst dann fest, wenn Angebote vorliegen.
„Nach dem, was unsere drei Kandidaten gesprochen haben, dürfte es uns gar nicht pressieren, weil alle drei dafür plädiert haben, dass stärker gefördert wird“, warf Erhard Berger (SPD) Bezug nehmend auf das zweite Fernseh-Triell der Kanzlerkandidaten am Sonntagabend ein. Was ein Kandidat vor der Wahl im Fernsehen sage, sei das eine, antwortete Heinrich Seißler. „Ich würde mich nicht drauf verlassen, zu warten, bis eine neue Regierung neue Förderprogramme auflegt. Hier und jetzt weiß ich, was ich kriege.“
Diejenigen Königsmooser, die am längsten warten mussten, sind jetzt im Vorteil, denn die Eigentümer kostet der Anschluss bis ins Haus nichts – was ebenfalls zu Diskussionen zwischen den Gemeinderäten führte. Schließlich könnten sich jene, die zuvor für ihren Anschluss bezahlen mussten, übervorteilt fühlen. „Ich habe auch bezahlt, habe aber seit einigen Jahren Glasfaser und bin glücklich darüber“, entgegnete Bürgermeister Heinrich Seißler.
Ein Nachteil einer eventuellen Ausschreibung nur bis zur Grundstücksgrenze könnte sein, dass sich womöglich einige Haushalte dagegen entschieden, was wiederum die Kalkulationen der Anbieter und damit das Ausschreibungsergebnis negativ beeinflussen dürfte, so Seißler weiter. Auch Harald Schönpflug sagte: „Wir können aufgrund unserer Erfahrung nur empfehlen: Bauen
Sie ein Glasfasernetz bis ins Haus. Sie kriegen es jetzt zu 90 Prozent gefördert.“Bis wann das alles umgesetzt werden kann, ist von den Kapazitäten, beispielsweise der Tiefbaufirmen, abhängig.
Neben Bauangelegenheiten kam in der jüngsten Königsmooser Gemeinderatssitzung lediglich ein weiterer Punkt zur Sprache: Von den Stockschützen des TC Klingsmoos ist bei der Gemeinde eine Einladung zum Hobbyturnier eingetrudelt. Ausgerichtet wird es am 3. Oktober ab 13.30 Uhr. „Ich hoffe, dass sich wieder vier Gemeinderäte finden, die mitmachen“, warb Heinrich Seißler für ein sportliches Engagement unter den Mitgliedern des Gremiums. Launig versicherte der Königsmooser Bürgermeister: „Das Team hat den großen Vorteil, dass ich das Ergebnis dieses Jahr nicht kaputtmachen kann. Ich bin nämlich nicht da.“