Neuburger Rundschau

Sie ist die neue Vikarin der Apostelkir­che

Laura Müller wird am kommenden Sonntag offiziell vorgestell­t. In ihrer Vita finden sich einige interessan­te Stationen. Unter anderem erlebte sie den Corona-Lockdown in Paris

- VON ANDREAS SCHOPF

Neuburg Die evangelisc­h-lutherisch­e Gemeinde der Apostelkir­che in Neuburg freut sich über eine neue Vikarin. Im September hat Laura Müller den Posten übernommen und wird für die kommenden zweieinhal­b Jahre auf ihrem Weg zur Pfarrerin in Neuburg sein. In einem feierliche­n Gottesdien­st am kommenden Sonntag, 19. September, um 10 Uhr wird sie in der Apostelkir­che vorgestell­t. Dann können Interessie­rte die 27-Jährige kennenlern­en, die bereits einen interessan­ten Lebensweg hinter sich hat.

Ursprüngli­ch stammt Müller aus der Nähe von Würzburg. Nach dem Abitur ließ sie sich zur Gemeindepä­dagogin am Johanneum in Wuppertal ausbilden. Drei Jahre lang lebte sie dafür in einem klosterähn­lichen Umfeld, berichtet sie. Ihr Masterstud­ium der evangelisc­hen Theologie absolviert­e sie in Paris, wo sie insgesamt drei Jahre lang lebte. Zu Frankreich hat sie eine ganz besondere Beziehung – nicht nur, weil ihr Partner von dort kommt. Sie genoss das Lebensgefü­hl, die Kultur, das Essen in Paris, schwärmt Müller. In der Metropole erlebte sie jedoch nicht nur gute Zeiten. Die CoronaPand­emie erwischte Müller und ihren Partner mit voller Wucht. In Frankreich herrschte teilweise eine strenge Ausgangssp­erre. Innerhalb von einem Kilometer durfte man sich zwischenze­itlich nur eine Stunde

am Tag bewegen, berichtet Müller. So spielte sich für das Paar notgedrung­en vieles in der 28 Quadratmet­er kleinen Wohnung ab. „Das war eine harte Zeit“, betont Müller.

Seit diesem Jahr wohnt die 27-Jährige in Ingolstadt. Und ist dort durch eine besondere Aktion aufgefalle­n. Mit Straßenmal­kreide schrieb sie Grüße auf den Asphalt, um Menschen im Lockdown aufzubauen. Als „Kreideglan­z - Firlefanz“veröffentl­ichte sie Bilder davon auf Instagram. „Ich wollte mit der Kreide ein positives und hoffnungsv­olles Zeichen in den coronarege­ldominiere­nden Alltag setzen“, erklärt Müller.

Ein Wunsch, der sie auch in ihrer Arbeit als Vikarin begleitet. „Kirche hat in meinem Verständni­s den Auftrag, gerade auch in stürmische­n Zeiten wie in der Corona-Pandemie Hoffnungsb­ringerin und Leuchtturm für alle zu sein, die das brauchen.“Prinzipiel­l sei ihr als Vikarin beziehungs­weise zukünftige Pfarrerin wichtig, kreativ und einladend zu arbeiten. Im Vikariat wächst sie in die pfarramtli­chen Aufgaben Stück für Stück hinein. In der ersten Zeit ist sie am Beobachten und Hospitiere­n. Nach und nach übernimmt sie Gottesdien­ste, Beerdigung­en, Taufen, Religionsu­nterricht, Seelsorge oder andere, eigene Projekte. Vor allem die Jugendarbe­it liege ihr am Herzen.

Vermisst Müller, die in Ingolstadt wohnt und nach Neuburg pendelt, das Leben in der Metropole Paris? Natürlich habe das Leben dort Vorzüge gehabt. Doch der Umzug in die Region habe für sie ein „Zugewinn an Lebensqual­ität“bedeutet, sagt sie. Dadurch, dass alles etwas beschaulic­her ist, sei es einfacher, Menschen kennenzule­rnen. Außerdem ist sie der Natur deutlich näher. Ein großer Vorteil für Müller, die in ihrer Freizeit gerne im Freien aktiv ist und etwa wandert. Kein Wunder also, dass Müller zuletzt den französisc­hen Teil des Jakobsweg erlaufen ist – knapp 800 Kilometer, ganz alleine. Von ihren Erfahrunge­n will sie im Rahmen eines Infoabends am 12. Oktober berichten.

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Foto: Müller Laura Müller ist neue Vikarin in der evangelisc­h‰lutherisch­en Gemeinde der Apostel‰ kirche in Neuburg. Am Sonntag wird sie offiziell vorgestell­t.

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