Ehekirchens Kläranlage wird teurer
Kosten steigen um knapp 100.000 Euro
Ehekirchen Der Bau der neuen Kläranlage in Ehekirchen schreitet voran. Allerdings sind die ursprünglichen Gesamtkosten von rund 6,9 Millionen Euro für das neue Bauwerk noch einmal gestiegen, wie Stefan Steinbacher vom gleichnamigen Ingenieurbüro den Gemeinderäten am Dienstagabend erläuterte.
Der Neubau schreite gut voran, rund 85 Prozent seien bereits fertigstellt, berichtete Steinbacher. „Das Labor ist installiert, ebenso wie Messtechnik und Maschinen.“Die Außenanlagen sowie Verkehrswege fehlten noch. Nun habe sich die Fertigstellung des Projekts aber um gut ein Jahr verschoben. „Der Grund ist die anfängliche Baugrubenproblematik“, so der Ingenieur. Die Umarbeiten des Aushubs hätten die Verzögerung herbeigeführt. Nun seien Nachforderungen zweier Firmen eingegangen, die sich zusammen auf gut 100.000 Euro belaufen. Neben der Verzögerung sei auch die Corona-Pandemie für die Kostensteigerung verantwortlich. „Die Firmen rechtfertigen sich natürlich auch mit einer generellen Preissteigerung“, so Steinbacher weiter.
„Trägt das Materialbeschaffungsrisiko nicht der Unternehmer?“, wollte Thomas Bednarz (Freie Wähler) wissen? „Die vertragliche Zeit konnte nicht eingehalten werden. Die Diskussion darum, was gerechtfertigt ist, gibt es immer“, antwortet Steinbacher. „Dann brauchen wir gar nicht mehr ausschreiben“, meinte Paul Kammerer (Freie Wähler). Die Verantwortung liege stets beim Bauherren, in diesem Fall bei der Gemeinde, so Bürgermeister Günter Gamisch (Freie Wähler). Ob man den „Covid-Ball“nicht irgendwie weitergeben könne, wollte Kammerer wissen. „Ich kenne leider keinen Topf, den man anzapfen kann“, sagte Steinbacher. Die Frage, wie es zu dieser Verzögerung kommen konnte, stellte Michael Funk (CSU). „Bei der Besichtigung letztes Jahr war keine in Sicht. Wie kommt es also?“Geschuldet sei dies dem Zeitplan, der sich neu ergeben habe, sagte Steinbacher. „Da müssen Sie uns als Firma aber rausnehmen, weil wir uns weder um Statik noch um Baugrund gekümmert haben.“In nichtöffentlicher Sitzung wurden die Mehrkosten schließlich vom Gremium abgesegnet.