Neuburger Rundschau

Weniger über, mehr mit Jugendlich­en reden

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Jessica Meier

ist 35 Jahre alt, tritt für die SPD an und lebt in Denkendorf, wo sie auch aufgewachs­en ist. Sie ist ledig und hat ein Kind. Nach ihrer Ausbildung und einer Tätigkeit zur staatlich geprüften Sozialbetr­euerin studierte sie Architektu­r mit dem Schwerpunk­ten Städtebau und Dorfentwic­klung. Heute ist sie selbststän­dige Ingenieuri­n für Architektu­r.

1) Was hätten Sie sich in Ihrer Jugend von der Politik gewünscht?

Meier: Ich hätte mir gewünscht, dass weniger über, sondern mehr mit Jugendlich­en gesprochen wird. Jede Jugend hat ihre eigene Zeit und eigene Herausford­erungen, die verstanden werden müssen. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber auf Augenhöhe miteinande­r reden.

2) Wie kann Neuburg für Jugendlich­e attraktive­r gestaltet werden?

Meier: Mein Eindruck ist, dass Neuburg bereits über eine große Vielfalt an Angeboten für Jugendlich­e verfügt. Mir gefällt auch die Einrichtun­g des Jugendparl­aments. Das bedeutet allerdings nicht, dass Jugendlich­e nichts vermissen würden. Also wäre es gut, hierüber ins Gespräch zu kommen. Themen, die mir dabei immer wieder begegnen, sind Musikangeb­ote,

Angebote, sich frei und spontan treffen zu können, oder auch der öffentlich­e Nahverkehr.

3) Wie steht es um die Digitalisi­erung an Schulen?

Meier: Sie macht zwar Fortschrit­te, ist aber nach wie vor nicht so gut, wie sie sein müsste. Was passiert mit meinen Daten? Wem liefere ich Informatio­nen? Wie kann ich mein Wissen durch die Digitalisi­erung sinnvoll erweitern, ohne auf „Fakes“hereinzufa­llen? Das sind wichtige Fragen. Wir brauchen eine gute technische Ausstattun­g, qualifizie­rtes Personal für die Betreuung der Systeme und digital gut ausgebilde­te Lehrerinne­n und Lehrer. Schülerinn­en und Schüler müssen finanziell unterstütz­t werden, wenn sie sich Geräte, Software und Netzverbin­dungen nicht leisten können.

4. Wie wollen Sie den Campus Neuburg fördern?

Meier: Der Campus ist eine großartige Entwicklun­gschance für die Stadt und den Landkreis. Als Bundestags­abgeordnet­e würde ich mich dafür einsetzen, dass Bund und Länder mit einem neuen Hochschulp­akt die Bedingunge­n für Studierend­e verbessern. Dies müsste auch ein ausreichen­des und bezahlbare­s Wohnungsan­gebot

für Studierend­e beinhalten.

5. Wie wollen Sie verhindern, dass lokalen Betrieben weiterhin der Nachwuchs ausgeht?

Meier: Bundestags­abgeordnet­e können ihre öffentlich­e Wirkung zugunsten der Berufsausb­ildung nutzen und für sie werben. Ein weiterer Hebel könnten Mobilitäts­hilfen für junge Menschen sein, da die Nachfrage und das Angebot an Ausbildung­splätzen regional ungleich verteilt ist. Das könnte die Entscheidu­ng erleichter­n, für einen Ausbildung­splatz auch die eigene Herkunftsr­egion zu verlassen. Es wäre auch hilfreich, wenn wir Ausbildung­splatzsuch­ende und Betriebe lückenlos über die Bundesagen­tur für Arbeit erfassen könnten. Zuletzt würde ich auch Angebote nennen, um Studienabb­rechern den Wechsel in eine Ausbildung zu erleichter­n oder auch generell Menschen, die keine Berufsausb­ildung abgeschlos­sen haben, einen Einstieg zu ermögliche­n.

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Jessica Meier

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