Für einen besseren öffentlichen Nahverkehr
Roland Meier
unterstützt seit 2014 die Linke. Der 56-jährige Ingolstädter setzt sich besonders für die Drogenund Friedenspolitik, Veganismus, Umwelt- und Tierschutz ein. Der studierte Diplom-Ingenieur arbeitet seit 30 Jahren in einem Kfz-Zulieferbetrieb.
1) Was hätten Sie sich in Ihrer Jugend von der Politik gewünscht?
Meier: Für mich stellte der öffentliche Personennahverkehr das einzige Problem dar. Dieser war schon vor 40 Jahren schlecht. In meiner Jugend war ich nicht politisch interessiert, die Politik war für mich zu abstrakt. Diese Hürde muss man auch jetzt noch überwinden. Ich kann der heutigen Jugend nur empfehlen, sich frühzeitig einzumischen und Fragen zu stellen.
2) Wie kann man Neuburg für Jugendliche attraktiver gestalten? Meier: Man muss die Jugendlichen anhören, wertschätzen und mitreden lassen, damit man ihre Bedürfnisse besser kennenlernt. Vielleicht fehlen Open-Air-Veranstaltungen oder Festivals? Oder feste Freiräume? Was reißt die Jugend mit? Das
Jugendparlament ist für Neuburg eine Chance. Die Jugend darf sich trauen und Demonstrationen oder Kundgebungen organisieren und sich Unterstützung von den Parteien vor Ort holen. Für viele junge Erwachsene ist es schwierig, überhaupt nach Neuburg zu kommen. Es fehlt ein modernes Mobilitätskonzept, eventuell mithilfe eines Rufbusses oder wenn es so weit ist, mit autonomem Fahren.
3) Wie steht es um die Digitalisierung an Schulen?
Meier: Durch das Kooperationsverbot darf sich der Bund nicht in die Bildungspolitik der Bundesländer einmischen. Jeder Schüler benötigt ein transportables Gerät, zum Beispiel einen Laptop, den man auch beim Busfahren mit kostenlosem WLAN benutzen kann. Ausreichend qualifizierte Lehrkräfte sind ebenfalls wichtig. Die Linke möchte auch unabhängige Lernplattformen anbieten.
4) Wie wollen Sie den Campus Neuburg fördern?
Meier: Da wären wir wieder bei einem guten ÖPNV, der bedarfsgerecht installiert werden muss, um zum Campus zu kommen. Wohnen zu einem günstigen Preis ist auch ein Thema. Allgemein setzt sich die Linke für elternunabhängiges BAföG ein. Und das als reiner Zuschuss, ohne Rückzahlung.
5) Wie wollen Sie verhindern, dass lokalen Betrieben weiterhin der Nachwuchs ausgeht?
Meier: Vielleicht sind die Ausbildungsangebote nicht mehr dem
Zeitalter der Digitalisierung gemäß. Es gibt so viel Input, da kann man sich gar nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren und entscheiden. Man müsste früher in der Schule mit längeren Praktika anfangen und eine Hilfestellung bei der Berufsauswahl anbieten. Duale Ausbildungen müssen gefördert werden. Somit kann das Abitur oder der Bachelor berufsbegleitend absolviert werden.