Wolfgang Rückel hört als TSGTrainer auf
Untermaxfelds Coach nennt eine Auseinandersetzung mit dem Verband als Hauptgrund. Warum er keine Lust mehr auf Fußball verspürt und wer seine Nachfolger sind
Untermaxfeld Wolfgang Rückel hat seine Tätigkeit als Trainer des Kreisligisten TSG Untermaxfeld mit sofortiger Wirkung beendet. Seine Nachfolger sind der bisherige Co-Trainer Daniel Eisenhofer und André Ruf.
Als Grund für seinen Rücktritt nennt der 52-Jährige „gewisse Vorkommnisse in dieser Saison“, die sich über die Wochen summiert und nun zu seiner Entscheidung geführt hätten. Am vierten Spieltag hatte er bei der 2:4-Niederlage gegen Griesbeckerzell die Rote Karte gesehen, „weil ich meinen Spieler schützen wollte“, wie Rückel angibt. Danach wurde er gesperrt, es sei zu einer Auseinandersetzung mit dem Verband gekommen. „Mir wurde der Stecker gezogen, ich habe keine Lust mehr auf Fußball. Das kann sich auf die Mannschaft übertragen und bringt ihr und mir nichts.“
Sein Entschluss sei bereits vor einigen Wochen gefallen, bis Ende August wollte er noch aushelfen. Nun sind es zwei Wochen mehr geworden. Doch die 1:2-Pleite gegen den TSV Firnhaberau am Sonntag war nun Rückels letztes Spiel als TSG-Trainer. „Auch wenn wir das Spiel selber vergeigt haben, ärgern mich die erneut einseitigen Entscheidungen des Schiedsrichters“, gibt er an. Auch die Stellungnahme zum Platzverweis von Daniel Eisenhofer sei anders als der eigentliche Vorfall gewesen. Rückel: „Das hat sich letztlich einfach summiert.“Am Dienstag habe er schließlich der Mannschaft seinen Entschluss mitgeteilt. „Mir tut es sehr leid, die
Entscheidung hat nichts mit dem Team oder dem Verein zu tun.“
Abteilungsleiter Luggi Müller bedauert den Abschied Rückels, der seit 2017 Trainer in Untermaxfeld war und bereits seine zweite Amtszeit absolvierte. „Es ist schade, aber ich kann Wolfgangs Beweggründe nachvollziehen.“Sportlich habe es trotz des Tabellenplatzes (die TSG ist Drittletzter und belegt einen Abstiegsrang) nichts auszusetzen gegeben. Müller sagt sogar: „Einen besseren Trainer wie Wolfgang Rückel können wir kaum haben.“
Nachfolger des 52-Jährigen werden der bisherige Co-Trainer Daniel Eisenhofer und der vor der Saison nach Untermaxfeld zurückgekehrte André Ruf, der bereits über Erfahrung als Co-Trainer des SV Wagenhofen verfügt. Vorerst sollen sie bis zur Winterpause übernehmen, „danach schauen wir weiter“, so Müller.
Wolfgang Rückel will sich die Spiele der TSG künftig als Zuschauer anschauen („Da darf ich mehr schimpfen.“) und Abteilungsleiter Müller unterstützen. Er fühle sich nach den vielen Jahren mit der TSG „verwurzelt“. Eine Rückkehr auf die Trainerbank könne er sich derzeit nicht vorstellen, meint Rückel: „Man sollte zwar nie etwas ausschließen, aber ich bin mit meiner Frau so verblieben, dass ich nicht mehr mag und eher nicht wieder als Trainer tätig sein werde.“
Als Coach habe er schlicht „die Schnauze voll“. Der Verband erwarte von den Trainern am Spielfeldrand, so Rückel weiter, keine Emotionen zu zeigen. „Das bin ich nicht und das mag ich nicht.“