Sorgsam reisen
Ein Handbuch mit Tipps für mehr Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunden, das wissen auch Touristen. Doch wie reist man nachhaltig? Jacqueline Albers versucht in ihrem Buch „Gute Reise“eine Antwort: „Nachhaltiges Reisen bedeutet, dass wir vor Ort einen wirtschaftlichen Beitrag leisten, die Umwelt schützen sowie behutsam mit den Menschen und ihrer Kultur umgehen. Unsere Zufriedenheit ist dabei genauso wichtig“, stellt sie gleich am Anfang klar. Und ergänzt: „Nachhaltiges Reisen setzt keine Verbote.“Es komme nur auf die Umsetzung an, und dafür liefere ihr Buch praktische Anleitungen.
Denn: „Nicht reisen ist nicht nachhaltig. Es wäre ein riesiger Verlust.“Damit das Reiseerlebnis für alle Seiten zufriedenstellend ist, ist die Vorbereitung wichtig. Albers gibt konkrete Ratschläge zur medizinischen (Impfungen!) aber auch zur kulturellen (Do‘s and Dont‘s) Vorbereitung, untermauert von netten ReiseAnekdoten. Es gibt Tipps fürs Reisegepäck (kulturell angemessene Kleidung, wieder verwendbare Flaschen und Beutel) und für die digitale Reisemappe, eine Übersicht über die Nachhaltigkeits-Labels und Hinweise auf entsprechende Posts sowie eine Übersicht über die CO²-Emissionen der unterschiedlichen Verkehrsmittel.
Auch Experten kommen immer wieder zu Wort und am Ende einzelner Kapitel fordert „Der gute Reiseplan“dazu auf, eigene Überlegungen über Reise-Art und Inhalt oder die Vorbereitungen zur Reise zu reflektieren und zu notieren.
So richtig eng sieht Albers die Reisemöglichkeiten auch nicht. Bei den Beispielen für nachhaltige Unterkünfte reicht die Skala vom Gemeinde basierten Tourismus in Ecuador bis zum Luxusresort auf den Malediven. Selbst Pauschalreisen ja sogar All inclusive schließt die Autorin nicht aus, und beim Plädoyer für nachhaltiges Essen und Trinken führt sie jede Menge hilfreicher Webseiten auf. Schließlich soll niemandem der Urlaubstraum vermiest werden, nicht einmal der „heiß geliebte Skiurlaub in Tirol oder der lang ersehnte Besuch in einem Elefantenpark in der Nähe von Chiang Mai in Thailand“. Wichtig ist nach Ansicht der Autorin vielmehr, „mit viel Sorgfalt zu evaluieren, wie man Aktivitäten im Sinne von nachhaltigem Tourismus umsetzt und welcher Anbieter dahinter steht.“Reisen macht glücklich, glaubt Jacqueline Albers – und nachhaltiges Reisen wohl noch mehr. Klar ist nach den 190 Seiten aber auch: „Nachhaltiges Reisen ist mit mehr Rechercheaufwand verbunden.“
» Jacqueline Albers: Gute Reise Reisedepeschen, 190 S., 22 ¤