Wirtschaft bangt um Gasversorgung
IHK-Chef will Ende neuer Belastungen
Augsburg Vom Krieg in der Ukraine bis zur Inflation – die Unternehmen der Region spüren gerade viele globale Erschütterungen. „Unsere bisherige Weltordnung zerbröselt in zahlreichen Krisen“, sagte Andreas Kopton, Präsident der Industrie- und Handelskammer Schwaben, auf dem Sommerfest, das zum ersten Mal nach zwei Corona-Jahren stattfand und zu dem rund 500 Gäste kamen. Die Region sei mit einem Industrieanteil von 40 Prozent besonders betroffen.
Sorge Nummer 1 ist derzeit die Energieversorgung. „Nach der Wartung von Nord Stream 1 fließt zwar wieder Gas nach Deutschland. Trotzdem ist die Gefahr eines Gasmangels nicht gebannt“, warnt Kopton. „Insbesondere nicht geschützte Unternehmen benötigen jetzt Planungssicherheit, auf welche Szenarien und Vorgehensweisen sie sich im schlimmsten Fall einstellen müssen“, forderte er. Notwendig seien schnellere Genehmigungsverfahren, um einen Brennstoffwechsel im Unternehmen zeitnah umsetzen zu können.
Kopton forderte mehr Zusammenhalt, auch in der Politik: „Warum könnt ihr euch nicht mal hinsetzen und vergessen, ob ihr SPD, FDP, Grüne oder Union seid?“, fragte er. „Wir müssen gemeinsam diese Krise lösen.“Es sollte ein Bündnis zum Energiesparen geschmiedet werden, die IHK fordert ein „Belastungsmoratorium“für die Wirtschaft.
Kopton, der selbst eine Krankheit hinter sich hat, sieht aber auch Chancen. „Die Presse sagt, ich sei ein Optimist – ja, ich bin’s“, berichtete er. „Wirtschaften heißt, mit knappen Gütern auszukommen.“Diese Herausforderung solle man als Unternehmen annehmen.