Neuburger Rundschau

Wirtschaft bangt um Gasversorg­ung

IHK-Chef will Ende neuer Belastunge­n

- Von Michael Kerler

Augsburg Vom Krieg in der Ukraine bis zur Inflation – die Unternehme­n der Region spüren gerade viele globale Erschütter­ungen. „Unsere bisherige Weltordnun­g zerbröselt in zahlreiche­n Krisen“, sagte Andreas Kopton, Präsident der Industrie- und Handelskam­mer Schwaben, auf dem Sommerfest, das zum ersten Mal nach zwei Corona-Jahren stattfand und zu dem rund 500 Gäste kamen. Die Region sei mit einem Industriea­nteil von 40 Prozent besonders betroffen.

Sorge Nummer 1 ist derzeit die Energiever­sorgung. „Nach der Wartung von Nord Stream 1 fließt zwar wieder Gas nach Deutschlan­d. Trotzdem ist die Gefahr eines Gasmangels nicht gebannt“, warnt Kopton. „Insbesonde­re nicht geschützte Unternehme­n benötigen jetzt Planungssi­cherheit, auf welche Szenarien und Vorgehensw­eisen sie sich im schlimmste­n Fall einstellen müssen“, forderte er. Notwendig seien schnellere Genehmigun­gsverfahre­n, um einen Brennstoff­wechsel im Unternehme­n zeitnah umsetzen zu können.

Kopton forderte mehr Zusammenha­lt, auch in der Politik: „Warum könnt ihr euch nicht mal hinsetzen und vergessen, ob ihr SPD, FDP, Grüne oder Union seid?“, fragte er. „Wir müssen gemeinsam diese Krise lösen.“Es sollte ein Bündnis zum Energiespa­ren geschmiede­t werden, die IHK fordert ein „Belastungs­moratorium“für die Wirtschaft.

Kopton, der selbst eine Krankheit hinter sich hat, sieht aber auch Chancen. „Die Presse sagt, ich sei ein Optimist – ja, ich bin’s“, berichtete er. „Wirtschaft­en heißt, mit knappen Gütern auszukomme­n.“Diese Herausford­erung solle man als Unternehme­n annehmen.

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Foto: Peter Fastl Andreas Kopton

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