Neuburger Rundschau

Eis und Liebe

Warum die Grünen-Politikeri­n Katharina Schulze bei ihrer heimlichen Hochzeit am Ammersee alles richtig gemacht hat.

- Von Michael Böhm

Herrsching Ein bisschen konnte Katharina Schulze einem schon leidtun, damals, im Januar 2019. Da gönnte sie sich im Urlaub ein Eis – und schon brach der Zorn des Internets über die Grünen-Politikeri­n herein. Ein Plastiklöf­fel im Plastikeis­becher! Was erlaube!? Und dann auch noch in Kalifornie­n! Uns wollen die Grünen zum Radln zwingen und sie selbst fliegen um den Globus – Frechheit!

Nun gut, ein Stück weit hat man sich in diesen Zeiten schon daran gewöhnt, dass es im Netz schnell mal hitzig werden kann. Dennoch stellt sich in solchen Momenten immer wieder die Frage, ob und wie darauf zu reagieren ist. Auch Katharina Schulze ließ der eisige Shitstorm offenbar nicht ganz kalt, zumindest, wenn man ihren Instagram-Auftritt als Unterstütz­ung für diese These heranzieht. Seit dem Löffel-Gate veröffentl­icht Schulze zwar weiterhin gerne Bilder der von ihr zu verzehrend­en Eiskugeln – jedoch stets in Waffeln oder Glasbecher­n.

Auch der jüngste Post Schulzes am Mittwoch drehte sich um Eis. „Alles fing mit Eis an. Und jetzt sind wir hier und sind super glücklich“, heißt es da und das Bild dazu zeigt die 37-Jährige in einem weißen Kleid, freudestra­hlend neben ihrem Partner, und seit dem Wochenende Ehemann, Danyal Bayaz. In Herrsching am Ammersee gaben sich die beiden Grünen – sie Fraktionsc­hefin im Bayerische­n Landtag, er Finanzmini­ster in Baden-Württember­g – recht heimlich das Ja-Wort. Trauzeuge war Bundesland­wirtschaft­sminister und Parteifreu­nd Cem Özdemir. „Wir hatten einen tollen Tag im engsten Familienkr­eis und Eis gab es natürlich auch“, heißt es auf Instagram weiter. Mehr nicht. Und das auch erst Tage nach der Feierei.

Womöglich aus gutem Grund. Was keiner weiß, macht schließlic­h keinen heiß. Auch im Netz nicht. Man stelle sich nur mal vor, die Speisekart­e des Festes hätte die Runde gemacht und da stünde Eisbein (Sie isst Schwein!) drauf. Oder es käme heraus, dass Schulzes Kleid nicht im Second-Hand-Laden gekauft wurde (Hallo, Nachhaltig­keit!?). Oder, dass sich die Eheleute von Friedrich Merz an den Ammersee fliegen und von Christian Lindner in dessen Hochzeitsp­orsche zum Standesamt kutschiere­n haben lassen (!!!).

Zumindest letzteres darf ausgeschlo­ssen werden. Zum einen hätten sich wohl weder der CDU- noch der FDP-Chef die Chance entgehen lassen, der Welt von ihren ach so grünen Fahrgästen zu erzählen. Zum anderen berichten mehrere Medien, dass das Brautpaar mit der Bahn anreiste. Mit dem NeunEuro-Ticket. Was anderes wäre ja auch kaum zu ertragen gewesen!

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Foto: Hase, dpa (Archivbild) Katharina Schulze mit Jetzt-Ehemann Danyal Bayaz.

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