Neuburger Rundschau

Online-Account gehackt: Was tun?

Wie Betroffene ihre Konten sperren und den Zugang wiederhers­tellen können. Tipps für Amazon, Instagram, WhatsApp und Co.

- Von Hans Peter Seitel

Augsburg Hacker verschaffe­n sich immer wieder Zugang zu Konten bei Onlinedien­sten wie Amazon, Google, Instagram oder WhatsApp. Die Betroffene­n sollten ihr Konto dann sofort sperren lassen. Das Problem ist: Bei vielen Anbietern mangelt es an Informatio­nen, wie das geht. Hier hilft eine neue Übersicht der Verbrauche­rzentrale.

Gehackte E-Mail-, Shoppingod­er Social-Media-Accounts laden zum Missbrauch ein. Die Täter oder Dritte können unter dem Namen ihrer Opfer E-Mails verschicke­n, im Onlineshop bestellen sowie Bilder, Videos und Texte posten. Häufig ändern sie auch die Zugangsdat­en, also Benutzerna­me und Passwort. „Wer auf den eigenen Account nicht mehr zugreifen kann, muss schnell handeln, um weiteren Schaden abzuwenden. Leicht auffindbar­e Informatio­nen sind dann unabdingba­r“, sagt Kathrin Körber, Juristin der Verbrauche­rzentrale Niedersach­sen.

Wo liegt das Problem? Die Verbrauche­rschützer haben aktuell untersucht, welche Kontaktinf­ormationen und Handlungsa­nweisungen Betroffene eines HackerAngr­iffs auf den Internetse­iten von 14 ausgewählt­en OnlineDien­stleistern finden. Dazu gaben sie Suchbegrif­fe wie „Account gehackt“, „Konto gesperrt“und „Hacking“ein. Außerdem prüften sie, ob ein telefonisc­her Kontakt möglich ist – „für Betroffene oftmals der einfachste Weg der Kontowiede­rherstellu­ng“,

so Fachfrau Körber.

Das Ergebnis laut Verbrauche­rzentrale: Die Anbieter in der Stichprobe machen die Suche nach wichtigen Informatio­nen „oft unnötig schwer“. Negativ fällt demnach vor allem web.de auf. Keiner der sieben ausprobier­ten Suchbegrif­fe habe zu einem Treffer geführt. „Das ist besonders ärgerlich, da es für kostenlose web.de-Konten seit 2022 keinen Telefonser­vice mehr gibt“, monieren die Verbraudie cherschütz­er. Auch 1&1, Amazon, Klarna und Telekom konnten bei der Suche „nicht durchgängi­g überzeugen“, wie es im Testberich­t heißt. Nur eBay biete ein gutes Gesamtpake­t aus Suchfunkti­on und telefonisc­hem Kundenserv­ice. Auch Gmail habe bei der OnlineSuch­e „gut“abgeschnit­ten - „einen Telefonser­vice suchen Betroffene hier allerdings vergebens“.

Wo bekomme ich Hilfe? Die Verbrauche­rzentrale hat Anleitunge­n zur Kontowiede­rherstellu­ng für

14 untersucht­en Online-Anbieter zusammenge­stellt. Besonders viele Schritte sind demnach etwa bei Instagram und web.de erforderli­ch. Einfacher ist das Sperren des Hackers bei WhatsApp: Der rechtmäßig­e Kontenbesi­tzer oder die Kontenbesi­tzerin meldet sich mit seiner/ihrer Telefonnum­mer erneut bei WhatsApp an und gibt den Code ein, den er oder sie per SMS erhält. Dann steht der Zugang wieder exklusiv zur Verfügung, sodass Dritte keinen Zugriff mehr haben.

Praktisch ist auch: Für Facebook, Gmail und Yahoo enthält die Zusammenst­ellung der Verbrauche­rzentrale Links zur Sperrseite des jeweiligen Anbieters. Wenigstens die Telefonnum­mer der Hotline, über die das Konto gesperrt und wiederherg­estellt werden kann, finden Betroffene für 1&1, Amazon, eBay, GMX, Klarna, PayPal, Telekom und Vodafone. Die Anleitunge­n sind kostenfrei abrufbar: www.verbrauche­rzentralen­iedersachs­en.de, Suchwort: Konto-Zugriff.

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Foto: Silas Stein, dpa Im Internet kann man gar nicht vorsichtig genug sein, ein falscher Klick und schon können Hacker Zugriff auf den Rechner bekommen.

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