Linie 6 fährt jetzt halbstündlich
Die neue Buslinie befindet sich im Probebetrieb, doch bislang sind die Fahrgastzahlen mau. Nun will man etwas ausprobieren.
Neuburg Die neue Tourismus-Linie 6 ist bislang ein Misserfolg. Wie berichtet, nimmt kaum jemand die Buslinie an, die seit 1. April den Neuburger Bahnhof mit der Altstadt verbindet. Im ganzen April waren es gerade einmal 45 Fahrgäste, im Mai 59. Im Juni zählten die Stadtwerke immerhin 79 Fahrgäste – ein Wert, der immer noch viel zu niedrig ist, als dass die Linie eine Zukunft hätte. Diese wird nach sechsmonatigem Probebetrieb eingestellt, wenn nicht 15 Fahrgäste pro Tag den Bus nutzen. Noch fährt der Bus zwei Monate, bevor er wohl eingestellt wird. Diese Zeit soll nun genutzt werden, um etwas auszuprobieren.
Stadtrat Gerhard Schoder (Grüne) hatte den Antrag gestellt, die Buslinie von einem Stundentakt auf einen Halbstundentakt umzustellen, um die Akzeptanz und die Auslastung des Nahverkehrsangebots zu verbessern. Ein Vorschlag, der zunächst auf wenig Gegenliebe stieß. Aus Sicht der Stadtwerke bringt eine Verdopplung der Fahrten nicht unbedingt mehr Fahrgäste, verdeutlichte Andreas Bichler, Bereichsleiter Mobilität bei den Stadtwerken, im Werkausschuss am Dienstag. Auch Dritter Bürgermeister Peter Segeth (CSU) sprach sich eindeutig gegen die Idee aus. In seinen Augen sei es wenig zielführend, einen Probebetrieb, der in der aktuellen Form beschlossen wurde, nach wenigen Monaten zu ändern. Segeth hatte sich bei der Busfirma Seitz nach Zahlen zur Tourismus-Linie erkundigt, und folgende Angaben bekommen: Demnach ist der Bus in den ersten drei Monaten gut 3500 Kilometer gefahren und hat dabei 385 Liter Diesel verbraucht. Dem gegenüber stehen Einnahmen von gerade einmal 171 Euro. Nun die Fahrten zu verdoppeln, bringe gar nichts, „außer doppelte Betriebskosten“, so Segeth. Schoder hielt dagegen. Man habe festgestellt, dass die Linie bislang nicht gut angenommen wird. Nun nicht zu reagieren, sei die schlechteste Art, dieses Experiment auslaufen zu lassen, es sei eine „Verschwendung“von zwei Monaten. Man könne die Zeit viel besser nutzen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, so Schoder.
Dieser Meinung schlossen sich andere an. Mit neun zu drei Stimmen sprach sich der Ausschuss dafür aus, die Linie auf einen Halbstundentakt umzustellen. (ands)