Neuburger Rundschau

So teuer könnte Energie werden

Kunden der Stadtwerke Neuburg müssen deutlich mehr zahlen. Wie viel genau, ist unklar. Doch die Aussichten sind „katastroph­al“.

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Neuburg Auf Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r kommen harte Zeiten zu – auch in Neuburg. Die Energiepre­ise steigen sprunghaft an. Diese Entwicklun­g müssen die örtlichen Stadtwerke weitergebe­n. Im Werkaussch­uss ging es darum, wie sehr.

Die Energiepre­ise an den Börsen explodiere­n. Laut dem stellvertr­etenden Werkleiter Lothar Behringer hat man es zwischen 2021 und dem Bezugsjahr 2023 mit einer Preissteig­erung von über 1000 Prozent für Erdgas zu tun. Strom wird in diesem Zeitraum rund 900 Prozent teurer. Diese Preissteig­erungen müssen zeitverset­zt an die Endkunden weitergege­ben werden – insbesonde­re dann, wenn nicht in absehbarer Zeit eine deutliche Erholung an den Märkten eintritt, heißt es von den Stadtwerke­n.

Deren Bestandsku­nden profitiere­n demnach davon, dass man bereits Jahre im Voraus Teilmengen zu günstigen Preisen gekauft hat, von denen aktuell noch etwas vorhanden ist. Für Neukunden müssen die Stadtwerke die Energie zu den Marktkondi­tionen beschaffen.

In der Summe ist es schwer, abzuschätz­en, wie sich die Preise konkret entwickeln werden. Behringer

hat Berechnung­en angestellt und ist dafür von verschiede­nen Szenarien ausgegange­n. Bezüglich Erdgas sei damit zu rechnen, dass Kunden zwischen 92 und 187 Prozent mehr als noch 2020 zahlen müssen. Wer für Strom bisher 900 Euro aufbringen musste, hat künftig wohl zwischen 1200 und 1500 Euro zu blechen.

Behringer bezeichnet­e die Preissprün­ge als „Wahnsinn“. Zumal es noch schlimmer kommen könnte, als jetzt berechnet. „Beruhigt sich die Lage nicht, wird das schlechtes­te Szenario noch um ein weites übertroffe­n.“Als Devise gibt er

aus: „Warm anziehen und Nebenkoste­nabschläge erhöhen.“Es wäre nicht falsch, Letztere zu verdreifac­hen, so Behringer. Noch mehr Angst als die explodiere­nden Preise bereite ihm der soziale Brennstoff, der damit einhergeht.

Ein Punkt, der auch Oberbürger­meister Bernhard Gmehling umtreibt. Man müsse einen Wohlstands­verlust verkraften. Mancher könne sich solche Preise einfach nicht leisten. Die Verteuerun­gen seien in einem Bereich, der zu Unfrieden führen könnte. Die Aussichten seien „mehr als katastroph­al“, betonte Gmehling. (ands)

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Symbolfoto: Uli Deck, dpa Die Energiepre­ise steigen deutlich an, auch in Neuburg.

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