Eine Route für die Demokratie
In Neuburg ist eine Demonstration gegen Hass und Rassismus geplant. Sie soll ein Zeichen für die Demokratie sein. Wie die Route verläuft und wer ans Rednerpult tritt.
„Gemeinsam wollen wir für die Demokratie aufstehen“, so formuliert Werner Widuckel, Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes, das Ziel der Großaktion, die am Samstag, 3. Februar, ab 13.30 Uhr in Neuburg stattfinden soll. Die SPD ist als Organisator der Demonstration eingetragen, die unter dem Namen „Aufstehen gegen Hass und Rassismus. Für Demokratie und Vielfalt“läuft. Widuckel macht jedoch klar: Dies ist nicht eine parteiinterne Veranstaltung, sondern ein Projekt, das zeigen soll, wie viele Menschen sich gemeinsam hinter die Demokratie stellen wollen.
Der Startschuss fällt um 13.30 Uhr am Spitalplatz, ab 14 Uhr wird sich ein Demozug durch die Neuburger Innenstadt bewegen. Ab etwa 15 Uhr ist eine Kundgebung am Schrannenplatz geplant. Redner verschiedener Parteien und Organisationen werden dann Antwort darauf geben, warum sie an diesem Tag auf die Straße gegangen sind. Und die Liste dieser Teilnehmer wird immer länger, wie Widuckel beeindruckt erzählt.
„Wir sind vor einer Woche damit an die Öffentlichkeit gegangen und seitdem haben sich so viele Menschen bei uns gemeldet, die sich uns anschließen werden“, freut sich Widuckel. Besonders die Schnelligkeit der Reaktionen habe ihn überrascht, täglich würden weitere Namen die Teilnehmerliste erweitern. „Ich bin sehr zufrieden mit dem breiten Bündnis, das sich da formiert, das ist schon überwältigend.“
Widuckel kündigt an, es werde keine parteipolitischen Themen geben, sondern gemeinsam wolle man die Demokratie verteidigen. „Wir müssen Angriffe auf die Demokratie sehr ernst nehmen“, warnt Widuckel. Er ermahnt, man müsse endlich wieder zu einer guten Gesprächskultur zurückfinden, bei der man sich nicht gegenseitig beleidigt. „Wir müssen wieder miteinander sprechen.“
Genau dieses Zeichen soll bei der Demo gesetzt werden. „Wir wollen zeigen, was uns eint. Menschenrechte
sind nicht verhandelbar und auch unsere demokratischen Werte nicht. Wir haben ein positives, gemeinsames Ziel.“
Um die Antworten möglichst prägnant zu halten, wurden die Redner in Gruppen unterteilt. Insgesamt gibt es sechs Gruppen, die
Parteien, die Kirchen, die Zivilgesellschaft, die Jugend, die Umwelt und die Gewerkschaft. In jeder Gruppe wurden ein bis sieben Redner ernannt, die kurze Antworten geben sollen und klarmachen, wofür diese Demonstration dient.
Generell beteiligen sich an der Demonstration noch weitere Gruppen. Auch Vertreter aus den Bereichen Gesundheit, Schule, Sport oder Kultur schließen sich der Veranstaltung an. Über 40 Organisationen aus Neuburg haben Widuckel bereits zugesagt, dass sie am Samstag gemeinsam mit dem SPD-Kreisverband auf die Straße gehen werden.
Mit der Demonstration ist Neuburg thematisch nicht alleine. Bundesweit zeigen Menschen aktuell Flagge gegen Hass und Ausgrenzung. Auch in den Nachbarstädten Eichstätt und Ingolstadt haben bereits Demonstrationen und Kundgebungen stattgefunden, die im Zeichen der Demokratie und der Menschenrechte stehen. In Eichstätt ist bereits die nächste Demonstration für den 5. Februar geplant.