Neuburger Rundschau

Landgerich­t wird immer digitaler

Neue Präsidenti­n in Ingolstadt

- Von Dorothee Pfaffel

Dr. Bettina Mielke ist die neue Präsidenti­n am Landgerich­t Ingolstadt. Zuvor war sie Vorsitzend­e Richterin am Oberlandes­gericht Nürnberg. Studiert hat sie in Regensburg, neben Jura auch Germanisti­k und Informatio­nswissensc­haften. Zum 1. Januar trat sie ihren Posten an. Nun berichtete sie anlässlich der jährlichen Pressekonf­erenz des Gerichts vom Fortschrit­t der Digitalisi­erung am Landgerich­t Ingolstadt.

Ingolstadt sei im Hinblick auf die E-Akte sehr weit, sagte Mielke. 85 Prozent aller Zivilverfa­hren werden bereits elektronis­ch geführt. Dies habe mehrere Vorteile: Es gebe keine Probleme mehr, die Akten zu lagern. In der Hochzeit der Diesel-Verfahren standen die Gänge voll. Zudem könne man besser aus dem Homeoffice arbeiten.

Ingolstadt ist Vorreiter bei der Digitalisi­erung der Justiz. Derzeit laufe ein neues Projekt, welches die Strukturie­rung und Durchsuchb­arkeit inbesonder­e sehr umfangreic­her Verfahren erleichter­n soll, erzählte die Landgerich­tspräsiden­tin. So werde der Aufwand für die Vorbereitu­ng geringer.

Im Strafrecht ist man allerdings noch nicht so weit. Hier laufen die Pilotproje­kte an anderen Gerichten, zum Beispiel in Hof. Beim Strafrecht sei die Digitalisi­erung der Akten noch einmal herausford­ernder, erklärt Gerichtspr­essesprech­er Thomas Schlappa. Die Geheimhalt­ung sei hier noch strikter. Außerdem sei die Justiz im Strafrecht nicht allein tätig, sondern Polizei und Innenminis­terium müssen eingebunde­n werden.

Dabei könnte das Landgerich­t Ingolstadt in Strafsache­n genauso digitale Unterstütz­ung gebrauchen wie in Zivilsache­n. Im vergangene­n Herbst wurde eine Hilfsstraf­kammer eingericht­et, um den zahlreiche­n und komplexen Verfahren Herr zu werden. Ungefähr 30 Richter arbeiten insgesamt am Landgerich­t Ingolstadt. (Foto: Dorothee Pfaffel)

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Dr. Bettina Mielke

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