Gedenkmarsch für Gefallene
Soldaten des Geschwaders wollen an Kameraden erinnern, die in Afghanistan getötet wurden. Sie planen einen Gedenkmarsch.
Wer am Karfreitag in Neuburg marschierende Soldaten an der Grünauer Straße sehen wird, fragt sich sicher, was es damit auf sich hat. Erstmals nämlich erinnern in Neuburg Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 mit einem Gedenkmarsch dem Karfreitagsgefecht in Afghanistan, bei dem drei deutsche Bundeswehrsoldaten getötet worden sind. Die Route führt von der WilhelmFrankl-Kaserne bis zum Schrannenplatz und wieder zurück.
Mit dem Marsch „14K3“wird drei Soldaten erinnert, die im Rahmen des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan gefallenen Fallschirmjäger, die am 2. April 2010 ihr Leben verloren. Etwa 30 bis 40 Aufständische griffen aus dem Hinterhalt die Patrouille aus Seedorf, die zur Sprengfallenaufklärung und -beseitigung beauftragt worden war, an. Das Gefecht dauerte acht Stunden.
Der Gedenkmarsch soll auch für die gute deutsch-amerikanische Zusammenarbeit stehen. Die verbündeten Kräfte schickten damals Verstärkung in Form von zwei amerikanischen Hubschraubern vom Typ UH-60 Blackhawk.
Während viele Soldaten mitunter schwer verwundet und unter schwerstem Beschuss ausgeflogen wurden, konnten Hauptfeldwebel
Nils Bruns, Stabsgefreiter Robert Hartert und Hauptgefreiter Martin Augustyniak nur tot geborgen werden. Auch das Taktische Luftwaffengeschwader 74 ist durch einen seiner Soldaten mit dem Gefecht unmittelbar verbunden. Ein mittlerweile im Geschwader beschäftigter Soldat war selbst als Gebirgsjäger mit seiner Einheit im Oktober 2010 nach Afghanistan verlegt worden und gehörte der kämpfenden Truppe an. Aufgrund seiner eigenen Erlebnisse im ISAFEinsatz ist es ihm ein besonderes Anliegen, mit der Teilnahme den verwundenen und gefallenen Soldaten eine gebührende Ehre zu erweisen. Und so organisierte er erstmals auch in Neuburg den Gedenkmarsch, der bundesweit in vielen Städten stattfindet – teilweise schon zum fünften Mal.
Dieses Jahr unter dem Namen „14K3“, was so viel bedeutet wie: 14 Kilometer mit 14 Kilogramm Gepäck. Mit dem Marsch und dem Verkauf des dazugehörigen Patches (Klettverschlusssabzeichen) sollen nicht nur Spendengelder gesammelt, sondern vor allem körperliche Betätigung mit aktiven Gedanken und der Erinnerung an die Kameraden verbinden. Es ist eine Veranstaltung für jedermann, sodass jedem dieses sensible, aber sehr wichtige Thema zugänglich gemacht wird. Deswegen lädt das Taktische Luftwaffengeschwader 74 die Neuburger ein, die marschierenden Soldaten an der Strecke zu begleiten und so den gefallenen Soldaten ebenfalls zu gedenken. Jeder kann das Gedenkmarsch-Patch erwerben. Die mit Klettverschluss an die Kleidung zu heftenden Abzeichen kann beim Hersteller „Café Viereck“unter dem Namen 14K3 bestellt werden. Für jedes Patch werden 8 Euro an den Verein „Angriff auf die Seele“gespendet. Lediglich Materialkosten sowie Umsatzsteuer werden abgezogen. (AZ)