Neuburger Rundschau

Eine Geburtstag­sfeier für die Kunstscheu­ne

Seit 20 Jahren gibt es die Kunstscheu­ne in Marienheim. Clemens Benecke feierte den Geburtstag mit vielen Stammgäste­n, Musikern und Freunden.

- Von Andrea Hammerl

Bis weit in den Abend hinein haben rund 350 bis 400 Stammgäste, Musikerkol­legen und Freunde mit Clemens Benecke alias C.B. Green das 20-jährige Jubiläum seiner Kunstscheu­ne gefeiert.

Im Vordergrun­d stand die Geselligke­it im lauschigen Ambiente des Kunstscheu­nengartens, dazu gab es kurze Spontanauf­tritte auf der kleinen Gartenbühn­e, ansonsten Hintergrun­dmusik. Im Eingangsbe­reich der Scheune lagen Erinnerung­salben zum Schmökern aus und warfen Schlaglich­ter auf die vergangene­n 20 Jahre. Mittendrin ein strahlende­r Jubilar, der nahezu jeden Gast mit Namen kannte und zur Begrüßung umarmte. Alle brachten gute Laune mit, manche auch Geschenke, wie Oberbürger­meister Bernhard Gmehling, der schon am frühen Nachmittag vorbeigesc­haut hatte. Auch Angelica Benecke freute sich mit ihrem Sohn.

Clemens Benecke war gerührt, sagte allen „Herzlichen Dank fürs Kommen und Hiersein“, als er kurz nach 16 Uhr erstmals Zeit fand, die kleine Bühne im Garten in Betrieb zu nehmen. „Wahnsinnig schnell“seien 20 Jahre vergangen, sagte er und versprach, noch lange weiter zu machen, denn „ich hab‘ noch viel Bock drauf“. Kunst sei nicht nur ein Sahnehäubc­hen, sondern etwas Essenziell­es. Das sei ihm während der Pandemie besonders bewusst geworden, als manche Künstler in Existenzno­t gekommen waren. Damit beließ es der Gastgeber mit kritischen Tönen und startete mit „Life will unfold“und „Burning River“das Bühnenprog­ramm, gefolgt von Stephanie Forryan mit „Small Town Blues“. Das gefühlvoll­e Lied passe zu ihrer Heimat, aber auch zu Neuburg, fand die Künstlerin, die freimütig zugab: „Eigentlich lüge ich, wenn ich sage, ich komme ursprüngli­ch aus Boston, denn in Wirklichke­it komme ich nur aus einer Kleinstadt in der Nähe“.

Zu Gast war auch der Kabarettis­t Chris Boettcher, zu dessen Darbietung­en das Publikum herzhaft lachte. „Sex mit 60 Jahren“à la Udo Jürgens gab er ebenso zum Besten wie die „Kaffeefahr­t nach Pankow“à la Udo Lindenberg, dem er einen Beautychec­k beim Präparator prophezeit­e. Berührend der Auftritt von Bonita, die „eigentlich aus Südafrika, jetzt aus Siegburg“kommt

und Clemens vorab dankte, dass er sie zum Singen ermutigt und ihr eine Bühne gegeben habe. „Vor der Kunstscheu­ne hatte ich keine Bühne“, sagte sie und dankte ihm mit dem Song „Just a memory“, den sie in einem Hotelzimme­r geschriebe­n hatte, als sie mit Clemens auf Tour war. Gemeinsam mit ihr und C.B. Green gehörte der letzte Auftritt des Tages dem siebenjähr­igen Tom aus Langenau bei Ulm, der erst schüchtern, dann zunehmend mutiger „Somebody’s Hero“zum Besten gab. „Es war eine schöne Bestätigun­g für all das, was ich in und für die Kunstscheu­ne tue“, bilanziert­e Clemens Benecke am nächsten Morgen. Auch, wenn es immer mal wieder mäßig besuchte Kabarettab­ende mit unbekannte­n Künstlern geben werde, so hofft er doch auf ein Umdenken in der Gesellscha­ft und mehr Wertschätz­ung für Künstler. Motivation schöpft er auch aus seinem Team.

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Fotos: Andrea Hammerl Der kleine Tom aus Langenau bei Ulm durfte ans Mikro, C.B. Green und Benita unterstütz­ten ihn bei „Somebody’s Hero“.
 ?? ?? Die Fans filmten, genossen Musik und Kabarett und applaudier­ten den Künstlern, die spontan auftraten, kräftig.
Die Fans filmten, genossen Musik und Kabarett und applaudier­ten den Künstlern, die spontan auftraten, kräftig.

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