Eine Geburtstagsfeier für die Kunstscheune
Seit 20 Jahren gibt es die Kunstscheune in Marienheim. Clemens Benecke feierte den Geburtstag mit vielen Stammgästen, Musikern und Freunden.
Bis weit in den Abend hinein haben rund 350 bis 400 Stammgäste, Musikerkollegen und Freunde mit Clemens Benecke alias C.B. Green das 20-jährige Jubiläum seiner Kunstscheune gefeiert.
Im Vordergrund stand die Geselligkeit im lauschigen Ambiente des Kunstscheunengartens, dazu gab es kurze Spontanauftritte auf der kleinen Gartenbühne, ansonsten Hintergrundmusik. Im Eingangsbereich der Scheune lagen Erinnerungsalben zum Schmökern aus und warfen Schlaglichter auf die vergangenen 20 Jahre. Mittendrin ein strahlender Jubilar, der nahezu jeden Gast mit Namen kannte und zur Begrüßung umarmte. Alle brachten gute Laune mit, manche auch Geschenke, wie Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der schon am frühen Nachmittag vorbeigeschaut hatte. Auch Angelica Benecke freute sich mit ihrem Sohn.
Clemens Benecke war gerührt, sagte allen „Herzlichen Dank fürs Kommen und Hiersein“, als er kurz nach 16 Uhr erstmals Zeit fand, die kleine Bühne im Garten in Betrieb zu nehmen. „Wahnsinnig schnell“seien 20 Jahre vergangen, sagte er und versprach, noch lange weiter zu machen, denn „ich hab‘ noch viel Bock drauf“. Kunst sei nicht nur ein Sahnehäubchen, sondern etwas Essenzielles. Das sei ihm während der Pandemie besonders bewusst geworden, als manche Künstler in Existenznot gekommen waren. Damit beließ es der Gastgeber mit kritischen Tönen und startete mit „Life will unfold“und „Burning River“das Bühnenprogramm, gefolgt von Stephanie Forryan mit „Small Town Blues“. Das gefühlvolle Lied passe zu ihrer Heimat, aber auch zu Neuburg, fand die Künstlerin, die freimütig zugab: „Eigentlich lüge ich, wenn ich sage, ich komme ursprünglich aus Boston, denn in Wirklichkeit komme ich nur aus einer Kleinstadt in der Nähe“.
Zu Gast war auch der Kabarettist Chris Boettcher, zu dessen Darbietungen das Publikum herzhaft lachte. „Sex mit 60 Jahren“à la Udo Jürgens gab er ebenso zum Besten wie die „Kaffeefahrt nach Pankow“à la Udo Lindenberg, dem er einen Beautycheck beim Präparator prophezeite. Berührend der Auftritt von Bonita, die „eigentlich aus Südafrika, jetzt aus Siegburg“kommt
und Clemens vorab dankte, dass er sie zum Singen ermutigt und ihr eine Bühne gegeben habe. „Vor der Kunstscheune hatte ich keine Bühne“, sagte sie und dankte ihm mit dem Song „Just a memory“, den sie in einem Hotelzimmer geschrieben hatte, als sie mit Clemens auf Tour war. Gemeinsam mit ihr und C.B. Green gehörte der letzte Auftritt des Tages dem siebenjährigen Tom aus Langenau bei Ulm, der erst schüchtern, dann zunehmend mutiger „Somebody’s Hero“zum Besten gab. „Es war eine schöne Bestätigung für all das, was ich in und für die Kunstscheune tue“, bilanzierte Clemens Benecke am nächsten Morgen. Auch, wenn es immer mal wieder mäßig besuchte Kabarettabende mit unbekannten Künstlern geben werde, so hofft er doch auf ein Umdenken in der Gesellschaft und mehr Wertschätzung für Künstler. Motivation schöpft er auch aus seinem Team.