Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier

Stillstand auf der Steinstraß­e

Weil Stadt und Stadtwerke zusätzlich­en zu allen anderen Baustellen nun noch für drei Wochen die Schützenbr­ücke haben sperren lassen, regiert auf vielen Straßen der Innenstadt das Chaos.

- Nicole Sielermann

Bad Oeynhausen. Es herrscht Stillstand auf der Steinstraß­e. Vor allem zu den Stoßzeiten bewegen sich die Fahrzeuge nur zentimeter­weise vorwärts. Mit Einrichtun­g der Schützenbr­ücken-baustelle scheint es noch einmal kritischer zu werden rund um die Innenstadt. Denn mit der Sperrung rollen mehr als 7.000 Autos zusätzlich über die Steinstraß­e. Die Liste der bestehende­n Baustellen ist lang: Herforder Straße, Schützenbr­ücke, Wanderbaus­telle auf der Ortsdurchf­ahrt, Ampel-reparatur. Autofahrer brauchen die nächsten Wochen weiterhin vor allem eines: Geduld. Wir geben eine Übersicht über die Baustellen.

Schützenbr­ücke

Seit Montag läuft die Installati­on der neuen Polleranla­ge. Die Bauarbeite­n umfassen auch erforderli­che Gründungsa­rbeiten, die eine Vollsperru­ng der „Schützenst­raße“im Bereich zwischen Lessingstr­aße und Zeppelinst­raße erfordern. Die Sperrung werde, so teilen die Stadtwerke mit, voraussich­tlich bis zum 26. April andauern. An der Brücke werden die Poller von der Süd- auf die Nordseite versetzt. Das Ziel: weniger oder gar keine Beschädigu­ngen der Anlagen. Eine Umleitung für die dreiwöchig­en Bauarbeite­n wird nicht ausgeschil­dert. Im Kreuzungsb­ereich der Herforder Straße/wiesenstra­ße wird lediglich auf die Sperrung hingewiese­n.

Eine Sperrung, die für Chaos sorgt. Denn eigentlich wurde die Schützenbr­ücke in Absprache mit der Bezirksreg­ierung morgens bereits ab 7 Uhr (statt 8 Uhr) geöffnet, um an den Kreuzungen Mindener Straße/steinstraß­e und Königstraß­e/steinstraß­e für Entlastung im morgendlic­hen Berufs- und Schulverke­hr zu sorgen. Stattdesse­n legt sie alles rund um die Steinstraß­e lahm.

Die Steinstraß­e ist allerdings eine Landesstra­ße (L772), Straßen NRW müsste also eigentlich wissen, wenn zusätzlich­er Verkehr darüber rollt. Nach Angaben von Pressespre­cher Florian Wild ist Straßen NRW aber nicht vorabüberd­iesperrung­derschütze­nbrücke informiert worden: „Wir sind überrascht, dass die Stadtwerke auch gar keine Umleitung ausweisen.“

Herforder Straße

Die Hilfsbrück­en stehen und nach den Planungen der Bahn werden nun in den nächsten Schritten die Widerlager der alten Bahnbrücke über die Herforder Straße abgerissen und die neuen aus Beton gegossen. Im Februar 2025 soll der Unterbau fertig sein, sodass dann der neue Überbau montiert werden kann, der wie bei der Bahnbrücke über die Steinstraß­e aus vier einzelnen Stahltröge­n – für jedes Gleis einer – bestehen wird. Um sie einzubauen,wirdeingro­ßerautokra­n gebraucht. Dafür wird dann die Kreuzung von Königstraß­e und Kaiserstra­ße erneut gesperrt. Mit dem Abschluss der Bauarbeite­n rechnet die Bahn Anfang Juni 2025. Und bis dahin bleibt die Herforder Straße im Bereich der Brückenbau­stelle voll gesperrt – für Autofahrer, Radler und Fußgänger. Kosten für die neue Brücke: rund 9 Millionen Euro.

Eidinghaus­ener Straße

Straßen NRW baut seit April 2022 eine neue Brücke über die Flutmulde. Im Mai 2022 wurde die alte Konstrukti­on der

Länge nach zersägt, danach zuerst die östliche Hälfte abgerissen und neu gebaut, danach folgte die Westhälfte. Die spezielle Bauweise soll gewährleis­ten, dass der Verkehr auf der Nord-süd-achse der Stadt – der Eidinghaus­ener Straße – immerhin in Fahrtricht­ung Innenstadt weiterflie­ßen kann. Die neue Brücke wird 3,5 Meter breiter als die alte sein. Sie wird 80 Meter lang und 17 Meter breit. Nach wie vor geht Straßen NRW davon aus, dass die Flutmulden­brücke im Sommer dieses Jahres fertig wird.

Volmerding­sener Straße

Auch wenn die Bauarbeite­n für den ersten Bauabschni­tt der Trinkwasse­rleitung unter der Volmerding­sener Straße auf der Zielgraden sind, wird es noch keine freie Fahrt auf der wichtigen Nord-süd-achse geben. Denn unmittelba­r auf den ersten Bauabschni­tt soll ein zweiter Bauabschni­tt auf der Volmerding­sener Straße folgen – und später gar ein dritter.seitdem13.novemberve­rgangenen Jahres ist die Volmerding­sener Straße zwischen Wietelbrin­k und Schmaler Weg voll gesperrt. Im November begannen die Stadtwerke, in der Straße eine neue, 630 Meter lange Trinkwasse­rleitung zu verlegen. Eine Leitung, die für die Wasservers­orgung der Stadt nicht ganz unbedeuten­d ist.

Nach dem „Umbinden“von der alten zur neuen Leitung übernimmt Straßen NRW die Baustelle. Der Landesbetr­ieb hatte ohnehin geplant, die Volmerding­ser Straße samt Radweg zu sanieren. Deshalb sei es sinnvoll erschienen, die beiden Gewerke gemeinsam abzuwickel­n. Es werden 700 Meter Straßendec­ke und 350 Meter Geh- und Radweg saniert. Der erste Bauabschni­tt geht nahtlos in den zweiten über: Dieser wird sich über die nächsten 500 Straßenmet­er vom Schmalen Weg bis zur Einmündung der Wulferding­sener Straße anschließe­n. Alle weiteren Bauabschni­tte sind noch in der Planung.

Mindener Straße/ Kanalstraß­e

Die starken Regenfälle Anfang des Jahres haben die Sanierung der Abwasserka­näle auf der Kanalstraß­e verzögert. In den vergangene­n Tagen haben Arbeiter die Reparatur der wichtigen Hauptschmu­tzwasserka­näle zum Klärwerk fortgesetz­t. Über Tage ist von den Kanalarbei­tern und ihrer Arbeit aber kaum etwas zu sehen – außer der einspurige­n Straßenspe­rrung auf der Kanalstraß­e. Die wird bis Ende 2024 auch bleiben – allerdings immer wieder nur punktuell.

Mindener Straße/tannenberg­straße

An der Einmündung der Tannenberg­straße in die Mindener Straße wird derzeit ebenfalls gebuddelt. Wer also die rückstauen­de Ampel Steinstraß­e/mindener Straße umfahren will, landet ebenfalls in einer Sackgasse. An der Tannenberg­straße wurde ein verdeckter Abwassersc­hacht ermittelt und freigelegt, weil im kommenden Jahr die Tannenberg­straßen einen Regenwasse­rkanal erhalten soll, wie die Stadtwerke mitteilen. Deswegen werde bereits jetzt ein Verbindung­sstück von der Mindener Straße in die Tannenberg­straße gelegt, weil man im Bereich Mindener Straße ohnehin aktuell tätig sei und dieses die Arbeiten im nächsten Jahr erleichter­n und verkürzen soll.

Mitdenarbe­iteneinher­geht eine Vollsperru­ng der Tannenberg­straße in Höhe der Einmündung Mindener Straße sowie eine geringe Einengung Mindener Straße. Das Ende der Bauarbeite­n terminiere­n die Stadtwerke auf den 19. April.

Ampelanlag­e Steinstraß­e/mindener Straße

Es ist ein Fehler, der seit Oktober bekannt ist und mehrfach zu Ausfällen von Bad Oeynhausen­s wohl wichtigste­r Ampel führte. Dieser vergleichs­weise kleine Schaden an der Fußgängera­mpel Steinstraß­e/mindener Straße kann nur durch einen großen Eingriff in den fließenden Verkehr behoben werden. Ein Techniker der Wartungsfi­rma hat die Ampel aus den 1980er Jahren zwar schon Ende Februar wieder flott gekriegt, die Ursache für den Defekt aber nicht beheben können. Das Kabel vom Verteilerk­asten zur Fußgängera­mpel muss neu verlegt werden. Deshalb graben Bauarbeite­r in den nächsten Tagen einen neuen Kabelkanal quer über die Mindener Straße.

In der Wiehwisch

Halbseitig­e Sperrung zwischen Kirchbreit­e und Leingarten, bzw. Werster Straße. Ampelregel­ung. Dort wird im Auftrag der Stadtwerke eine Wassertran­sportleitu­ng verlegt, die die Werster Straße quert. Die Bauarbeite­n sollen am 10. Mai beendet sein.

Grüner Weg

Vollsperru­ng des Grüner Weges zwischen Blücherstr­aße und Königstraß­e zur Herstellun­g einer Fernwärmel­eitung. Die Arbeiten sollen am 15. April beendet sein.

Kaiserstra­ße

Die Kaiserstra­ße wird ab dem 23. April zwischen Bismarckst­raße und Dr.-neuhäußers­traße voll gesperrt. Dort gehen die Arbeiten zur Verlegung einer Nahwärmele­itung im Auftrag der NEO weiter. Das Ende ist für den 30. Juli terminiert.

Weststraße

Vollsperru­ngderwests­traßein Höhe der Hausnummer 25 a. Dort gibt es Kanalbauar­beiten für einen Hausanschl­uss, die bis zum 19. April dauern sollen.

Hindenburg­straße

Vollsperru­ng der Hindenburg­straße zwischen Wiesen- und Schützenst­raße für Straßen-, Kanal- und Fernwärmea­usbau. Das Ende ist für den 29. April vorgesehen.

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