Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier
Neues Theaterprogramm mit Format
Das Programmheft für die Spielzeit 2024/25 im Herforder Theater liegt vor. Neben spannenden Produktionen gibt es auch einige Neuerungen, zum Beispiel neue Anfangszeiten der Stücke.
Herford. Deutlich an Format und Umfang gewachsen präsentiert sich das Spielzeitheft 2024/25 des Stadttheaters Herford. Neu gegliedert wurden die Abo-reihen, um Platz für Neues zu schaffen, wie Theaterleiterin Marlies Leibitzki bei der Vorstellung des ersten von ihr verantworteten Programms erklärte. Neu sind die Reihe „Tanz, Performance, Neuer Zirkus“und die Anfangszeiten der Stücke.
„Sonntagsbeginnenwirjetzt in der Regel um 18 Uhr, samstags und an Werktagen um 19.30 Uhr“, sagte Leibitzki: „Damit wollen wir uns an das veränderte Freizeitverhalten der Gäste anpassen.“
Im neuen Programmheft gibt es jetzt deutlich mehr Informationen und die klarer gegliederten Reihen Schauspiel, Musik, Comedy und Kabarett, Junges Theater, Community Projekte und das neue Format Friday Night.
Entsprechend den bei den Kulturdialogen entwickelten Ideen, dass die Kultur mehr in der Stadt sichtbar werden soll, findet nicht alles im Theater, Mindener Straße 11, statt. So ist der Klassiker „Moby Dick“unter freiem Himmel am Alten Güterbahnhof zu erleben. Nach langer Zeit ist auch das Ohnsorg-theater mit „Altes Land“wieder in Herford zu Gast. Krimifans dürften bei der „Mausefalle“nach Agatha Christie oder bei Sherlock Holmes’ Jagd nach dem „Hund der Baskervilles“auf ihre Kosten kommen. Die Dramödie „Extrawurst“hatdasdeutschevereinswesen zum Thema.
In der Musikreihe gibt es Kultiges wie die Blues Brothers oder die zeitgenössische Oper „Dead Man Walking“, aber auch Formate wie ein Mitsing-konzert mit „Frau Höpker“, ein Konzert mit Liedermacherin Sarah Lesch oder ein Konzert von „Die Singphoniker“
in der Jakobikirche. Auch das ist ein Versuch des Theaters, an neuen Spielstätten ein neues Publikum zu erreichen, und zu Silvester gibt sich der King in der „Musical Story of Elvis“die Ehre.
In der neuen Tanz-reihe sind teils internationale Produktionen zu sehen, die mit Tanz, Akrobatik oder Zirkuselementen auf neue Art erzählen. Einige Kompanien wie das Overhead-project oder die Deutsche Tanzkompanie haben sich in Herford bereits eine Fangemeinde ertanzt, andere wie die französische „Compagnie dernière minute“aus Frankreichmitdemstück„hasard“wollen sich ihr Publikum noch erobern. Mit dem Stück „Set of Sets“aus der Reihe startet die Spielzeit am 7. September.
Neben dem Communitytanzprojekt „Solomomento“gib es mit Songlines ein weiteres zweiteiliges Communityprojekt, das am 5. Oktober mit Musik und Tanz zum Happening mit und für alle Herforderinnen und Herforder werden soll. Alle sind hier eingeladen, sich ihre Stadt mit Musik neu zu erschließen. Mit einer musikalischen Theaterperformance im April 2025 soll das Projekt abgeschlossen werden.
In der Kabarett-reihe geht es mit dem Berliner Kabaretttheater ins „Hinterzimmer der Macht“. Natürlich wird auch Bernd Giesekeing seinen ostwestfälisch eingefärbten Jahresrückblick vorstellen. Im Kinder- und Jugendprogramm geht es schwerpunktmäßig um die Themen Wasser und Ressourcen. Die United Puppets erzählen mit „Aqua Kadabra“ein Multimediamärchen vom Wasser, das
Stück „Die Welle“nach Morton Rhue hat zwar nur im Titelmitwasserzutun,wirftaber die immer aktuelle Frage auf, wieso Menschen Verführern oder Populisten folgen.
Neu ist das Format „Friday Night“, eine Einladung zum Abtanzen im Studio. An acht Abenden gibt es nach den Abendvorstellungen bis 1 Uhr nachts DJ Sets. Für Besuchende der vorherigen Aufführung ist der Eintritt frei. Die Veranstaltungenkönnenaberauch unabhängig davon besucht werden.
Christian Kötter-lixfeld, Geschäftsführer der Kultur ggmbh, lobte das erste Programm der neuen Theaterleiterin als überzeugende Antwort auf die Frage, welches Theater in die Stadt und in das Theater als Gastspielhaus passe. Neben der Hoffnung, dass das neue Programm angenommen werden möge, formulierte Kähler seine Überzeugung, dass eine erfolgreiche Stadtentwicklung ohne Kultur nicht denkbar sei.
In Richtung derer, die gegen das Owl-forum gestimmt und auf die Theatersanierung gesetzt hatten, formulierte er die Forderung, dass sie endlich ihre Ideen für ein Herforder Theater mit Zukunft formulieren mögen: „Es geht um mehr als Geld für Steine. Es geht darum, was die Steine können sollen.“
Wieimmergibtesnebenden Aboreihen Schauspiel, Krimi & Komödie, Musik sowie Tanz/performance/neuer Zirkus weiter die Möglichkeit, sich ein Wahl-abo zusammenzustellen. Die Abo-bestellung ist ab sofort möglich. Der freie Verkauf der Restkarten startet am 23. Juli. Karten online gibt es über www.theater.herford.de. Wer vor dem Kartenkauf beraten werden möchte, ist im Theaterbüro, Linnenbauerplatz 6, Tel. 05221 50007 an der richtigen Adresse.
Das Ohnsorg-theater ist mit „Altes Land“in Herford zu Gast „Es geht um mehr als Geld für Steine“, sagt der Bürgermeister