Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier
Thäter schreibt Mitarbeitern, CDU-Kreistagsfraktion hat Fragen
Den Christdemokraten zufolge wäre das schlechte Verhältnis zum Vorstand der Kreiskliniken vermeidbar gewesen. Sie wollen Antworten von Landrat Jürgen Müller.
Kreis Her ford. Die CDU Kreis tags fraktion fordert von Landrat Jürgen Müller Auskünfte zur Entwicklung an den Kreiskliniken Herford-Bünde: Vorständin Maren Thäter hat, wie berichtet, um die Auflösung ihres Vertrages gebeten. Sie ist nach Peter Hutmacher die zweite, die denzw ei köpfigeVorstand verlässt.Thät er hat sich zudem in einem Mitarbeiter-Schreiben an die Beschäftigten gewandt.
Mitarbeiter-Schreiben Thäters
Darin macht die 46-Jährige deutlich, dass sie kein Vertrauen mehr zum Verwaltungsrat hat, dessen Vorsitzender Landrat Jürgen Müller ist. „Als Vorstand eines so großen Unternehmens muss man sich immer der Verantwortung bewusst sein, die man trägt. Letztendlich haftet man für die Ergebnisse, und diese kann man nur gemeinsam in einem starken Vorstandsteam und mit herausragenden Kolleginnen und Kollegen meistern“, schreibt sie. „Die Basis für ein Gelingen für uns als Vorstand bildet das Vertrauen zu den Gremien.“
Weiter heißt es in dem Schreiben an die Beschäftigten, sie müsse ihnen „schweren Herzens“mitteilen, dass sie um die Auflösung ihres Arbeitsvertrags gebeten habe. „Somit kann das aktuell laufende Ausschreibungsverfahren (zur Nachbesetzung von Herrn Hutmacher) für die Besetzung von zwei Vorstandsstellen genutzt werden.“
Bis zum Ende ihres Vertrags werde sie – ebenso wie Vorstandssprecher Hutmacher – alles für die Kreiskliniken und dies im Sinne der Kreiskliniken Herford-Bünde geben. „Ich bin überzeugt davon, dass die Kliniken enormes Potenzial haben, auch in der Zukunft auf stabilen Beinen zu stehen. Ich danke Ihnen von Herzen für unsere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“
Fragen der CDU-Fraktion
Für die CDU-Kreistagsfraktion hat sich deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender Friedhelm Eickmann an den Landrat gewandt. Er schreibt, das Zerwürfnis zwischen Müller und den beiden Vorständen erschwere die Führung des Hauses und binde unnötig Ressourcen. „Nach unserer Auffassung wäre diese Situation vermeidbar gewesen.“
Der CDU-Fraktion stellen sich angesichts der Bedeutung eines solch großen Arbeitgebers – die Kreiskliniken haben rund 3.000 Beschäftigte – und einer funktionierenden Gesundheitsversorgung im Kreis Fragen zu den Risiken für den Kreishaushalt. Der Kreis gleicht, wie mehrfach berichtet, die Verluste der Kreiskliniken aus.
In der Sitzung des Kreisausschusses am Mittwoch, 17. April, will die CDU von Müller wissen, welche konkreten Schritte er unternommen hat, Hutmacher und Thäter das notwendige Vertrauen für eine Zusammenarbeit mit ihm zu demonstrieren.
Sie will wissen, wie sich sein Zerwürfnis mit dem Vorstand auf die wirtschaftliche Entwicklung der Kreiskliniken, insbesondere auf den Verlustausgleich durch den Kreis, auswirkt, wie er den Kreis und damit auch die Städte und Gemeinden vor einer weiteren Belastung, die sich aus dieser Situation ergibt, schützen will sowie welche weiteren Folgen der Landrat für den Kreis und den Kreishaushalt erwarte.