Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier
Arminia verpasst Befreiungsschlag
Beim 1:1 gegen Rot-weiss Essen hat der DSC lange Zeit alles im Griff. Doch nach dem Ausgleich wackelt Bielefeld bedenklich.
Bielefeld. Arminia Bielefeld hat den Vorsprung auf den erste Abstiegsplatz in der 3. Fußball-liga zwar auf sechs Punkte vergrößert. Die Gelegenheit, sich im Tabellenkeller womöglich schon vorentscheidend von der Konkurrenz abzusetzen, hat der DSC aber verpasst. Am Sonntag trennten sich die Ostwestfalen 1:1 (1:0) von Rot-weiss Essen.
Der Spieltag hätte für Arminia nicht besser laufen können: Zum Auftakt am Freitagabend das Remis zwischen Duisburg und Mannheim (1:1), am Samstag dann die Niederlagen der weiteren Kellerkonkurrenten Halle (2:4 in Köln) und Lübeck (1:4 in Unterhaching). „Wenn du am Sonntag spielst, weißt du, wie die anderen gespielt haben. Und du weißt, ob du punkten solltest oder ob du punkten musst“, hatte Kniat im Vorfeld
des Essen-spiels erklärt.
Vor dem Anpfiff auf der Alm war also klar: Schon ein Punkt gegen RWE würde Bielefeld im Abstiegskampf helfen. Kniat hielt das aber nicht davon ab, sein Team offensiver auszurichten als es beim vorherigen Remis in Ingolstadt (1:1) der Fall war. Anstelle von Marius Wörl rückte der offensiver ausgerichtete Thaddäus Momuluh in die Anfangself.
„Natürlich waren die Ergebnisse vom Wochenende gut“, sagte Dsc-sport-geschäftsführer Michael Mutzel vor dem Anpfiff bei „Magentasport“und betonte: „Heute ist ein ganz wichtiges Spiel, mit dem wir uns von unten absetzenwollen.wirsindnochnicht am Ziel und brauchen noch Punkte.“
Das galt allerdings ebenso für die vom ehemaligen Arminia-profi Christoph Dabrowski (45) trainierten Essener. Das Heft aber nahm von Beginn der Gastgeber in die Hand. Arminia suchte immer wieder den Weg nach vorn, ohne dabei ins letzte Risiko zu gehen. Dennoch war die Pausenführung durch Leandro Putaro
(33. Minute), der eine Flanke von Momuluh direkt per Aufsetzer verwertete, absolut verdient.
Von Dabrowskis Rot-weissenkamzuwenig.bielefeld,das in Gedenken an seinen ehemaligen jüdischen und vor 80 Jahren im Konzentrationslager Theresienstadt ermordeten Präsidenten Julius Hesse in einem schwarz-weißen Sondertrikot auflief, hatte die höhepunktarme Partie und den harmlosen Gegner gut im Griff.
23.748 Zuschauer, darunter Arminias ehemaliger Spieler, Sportchef und Trainer Thomas von Heesen, waren zum Duell der beiden Traditionsklubs in die Schüco-arena gekommen – gut 5.000 mehr als beim zuvor letzten Aufeinandertreffen in der Regionalligasaison 1994/95. Damals hatten die Ostwestfalen RWE mit 4:0 von der Alm geschossen und damit einen Meilenstein auf ihrem Weg zurück in die 2. Liga gelegt. Einer der Torschützen damals: Thomas von Heesen.
Diesmal hatte die Partie gegenesseneinmeilensteinauf dem Weg zum Bielefelder Ligaerhalt
werden sollen. Nur siebenminutennachdemwiederbeginn bot sich nach einer Ecke von Christopher Lannert die Riesengelegenheit zum 2:0. Doch Innenverteidiger Leon Schneider schoss den Ball aus fünf Metern Torentfernung unbedrängt ein gutes Stück am langen Pfosten vorbei. Wahnsinn! Das Tor vor der Südtribüne, es bleibt für die Arminen damit weiter wie vernagelt. Seit dem 2. Dezember 2023, seit Kaito Mizutas 2:2 gegen Aue, hat hier kein Dscprofi mehr getroffen.
Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite. Cedric Harenbrock zog mit links ab und überwand Arminia-torwart Jonas Kersken mit einem strammen, aber keineswegs unhaltbaren Schuss (1:1, 61.).
Essen übernahm nun das Kommando und wäre nach einem sagenhaften Dribbling von Marvin Ayhan Obuz, der das halbe Arminia-team narrte, um ein Haar zur Führung gekommen. Lannert verhinderte den Einschlag in letzter Sekunde.
Am Ende war es ein Remis. leistungsgerechtes