Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier

43 neue Wohneinhei­ten im Siekertal

Während zwei der sechs Häuser bereits kurz vor der Fertigstel­lung sind, wurde am dritten Gebäude Richtfest gefeiert. Die Wide GmbH investiert einen achtstelli­gen Euro-Betrag.

- Nicole Sielermann

Bad Oeynhausen. Das Glück wird den Häusern hold sein. Zumindest wenn es nach den Scherben geht, die das leere Schnapsgla­s hinterläss­t. Das hat Dachdecker­meisterin EvaLotte Palsbröker nach dem Richtspruc­h mit Schmackes auf den betonierte­n Dachvorspr­ung geworfen – wo es in hunderte Kleinteile zerspringt. Am dritten der sechs neuen Mehrfamili­enhäuser am Siekertal wurde am Freitag Richtfest gefeiert. Einen achtstelli­gen Euro-Betrag investiert das Unternehme­n Wide, hinter dem sich der Bad Oeynhausen­er Matthias Windmöller und der Bielefelde­r Alexander Ihde verbergen, auf dem Gelände der ehemaligen Siekertalk­linik an der Schützenst­raße.

Immer wieder fiel der Blick von Matthias Windmöller auf das Gelände an der Schützenst­raße. Unmittelba­r angrenzend ans White House, das seinem Vater Albert Windmöller gehört, dümpelte die jahrelang ungenutzte Fläche vor sich hin. Windmöller junior wurde aktiv, gründete mit seinem Freund und Unternehme­r Alexander Ihde die Wide GmbH, kaufte das Areal und bebaut es nun.

Bis 2007 hatte die Marseille-Klinik AG auf dem besagten Grundstück die Siekertalk­linik betrieben. 2014 kaufte der Steinfurte­r Bauunterne­hmer Arning Gebäude und Grundstück.

Sechs Häuser mit 4.100 Quadratmet­ern Wohnfläche

Nebengebäu­de wurden abgerissen,das Hauptgebäu­de für rund sieben Millionen Euro kernsanier­t und um zwei Geschosse kürzer gemacht. Im Sommer 2018 bezog dann das Pflegeheim „Kurpark-Seniorenre­sidenz“als langfristi­ger Mieter das runderneue­rte Gebäude, das 66 Einzelzimm­er und sechs Senioren wohnungen beherbergt.

Bereits Marc Willem Arning hatte bei dem Erwerb des Grundstück­s Pläne, rund um die ehemalige Klinik Wohnbebauu­nganzusied­eln. Auch er plante mit sechs Mehrfamili­enhäusern. Allerdings war in der ursprüngli­chen Planung aus dem Jahr 2014 die ehemalige Klinik als ein Appartemen­t wohnheim für Angestellt­e aus der G es und heitsbranc he vorgesehen. Damit hätte Arning 130 Wohneinhei­ten gebaut.

Nun werden es 43 Wohnungen mit insgesamt 4.100 Quadratmet­er Wohnfläche, verteilt auf sechs Häuser. „Wir haben das Grundstück 2021 gekauft und im Mai 2023 mit dem Bau begonnen“, berichtet Alexander Ihde, Inhaber der Ihde Gebäudetec­hnik und mit Windmöller zusammen Geschäftsf­ührer der Wide GmbH. Windmöller, der in Bad Oeynhausen groß geworden ist, überzeugte seinen Freund und Geschäftsp­artner, das Projekt gemeinsam in Angriff zu nehmen. „Dadurch konnten wir den gesamten Ausbau im direkten Zugriff, also mit unseren eigenen Unternehme­n, abwickeln“, ergänzt Alexander Ihde. Nur Hoch- und Tiefbau, Dacharbeit­en sowie die Fenster und Türen seien Vergabe leistungen gewesen .„ Dadurch ist es inder Bau krise mit extrem hohen Zinsen in den vergangene­n zwei Jahren für uns etwas einfacher geworden. Wir waren in der Lage, unser Projekt zu Ende zu bringen.“

Die beiden letzten Bauten sollen Anfang 2025 fertig werden

Der vor einem Jahr genannte Termin der Fertigstel­lung Anfang 2025 soll bestehen bleiben. „Der gilt für die letzten beiden Gebäude“, erklärt Ihde. Die Gebäude E und F würden dagegen bereits im Sommer fertig – und können dann bezogen werden. „Wir haben extra hinten angefangen, damit die Mieter nicht den weiteren Bauverkehr ertragen müssen.“

Matthias Windmöller ist vom Standort und vom Bedarf überzeugt. „Wir hatten die ersten Anfragen schon, als wir gerade das Bauschild aufgestell­t haben.“Noch sind keine Mietverträ­ge geschlosse­n, die Liste der Interessen­ten aber ist lang.

Die 43 Wohneinhei­ten haben Größen zwischen 60 und 200 Quadratmet­ern, wobei die meisten zwischen 80 und 100 Quadratmet­ern groß seien. Auf allen sechs Häusern gibt es Staffel geschosse und in ihnen Penthouse-Wohnungen .„ Auf den beiden hinteren Häusern sind die größten mit 200 Quadratmet­ern“, so Ihde, der den Punkt der Nachhaltig­keit betont.

„Die Häuser haben den maximalen energetisc­hen Standard von 40 EE.“Das bedeutet, dass der Anteil der erneuerbar­en Energien mindestens 65 Prozent der für die Wärmeund Kälteverso­rgung des Hauses erforderli­chen Energie ausmacht. Ein Standard, der nie zur Diskussion gestanden habe. Ihde: „Wir wollen das Wohnen bezahlbar machen und für den Mieter den variablen Teil der Miete eindämmen.“

Dafür sollen Wärmepumpe­n, Photovolta­ik anlagen und Warmwasser aufbereitu­ng sowie ein Wärmedämmv er bundsyste mund dreifach verglaste Fenster sorgen. „Damit die Mieter Sicherheit für ihr Budget haben“, nennen Alexander Ihde und Matthias Windmöller neben den Umweltaspe­kten einen weiteren Grund für ihr nachhaltig­es Bauen.

 ?? Foto: Nicole Sielermann ?? Richtfest an einem der sechs Häuser im Siekertal: Matthias Windmöller (v. l.), Eva-Lotte Palsbröker, Alexander Ihde, Architekti­n Cathleen Navarro, Architekt Michael Bäumler und Bürgermeis­ter Lars Bökenkröge­r freut’s.
Foto: Nicole Sielermann Richtfest an einem der sechs Häuser im Siekertal: Matthias Windmöller (v. l.), Eva-Lotte Palsbröker, Alexander Ihde, Architekti­n Cathleen Navarro, Architekt Michael Bäumler und Bürgermeis­ter Lars Bökenkröge­r freut’s.

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