Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier
Kantate – Singet
Ich singe gerne – manchmal in meinem Inneren in der Stille, manchmal auch laut. Undsehrgernemitanderenzusammen. Und viele Menschen haben dies auch schon erfahren: Singen macht Freude und tut einfach gut.
Der Name des morgigen Sonntags im Kirchenjahr „Kantate“kommt von einem Wort aus dem Psalm 98: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“Dieses Wort will uns als Wochenspruch begleiten.Nach meiner Erfahrung (und auch der vieler anderer Menschen) erreichen gesungene Texte das Innere eines Menschen viel eher als gesprochene Worte – bei sich selbst und bei anderen Menschen. Das Singen gibt viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten für menschliche Gefühle in ihrer ganzen Spannweite, von Freude und Glück, Trauer und Leid, Staunen und Verzweiflung, für Gefühle des Getragenwerdens und der Verlassenheit. Wohl deshalb auch gehören gesungene Lieder schon immer zum Gottesdienst.
Schon im alten Israel. Die Psalmen sind eine wahre Fundgrube dafür. Und auch die Gesangbücher der christlichen Kirchen führen diese Tradition durch die Jahrhunderte bis in die heutige Zeit fort. Mir warenLiederdarausschonofteine große Hilfe.
Ich denke da an Lieder, die die Aufforderung zum Singen aus Psalm 98 aufnehmen, z.B. : „Du meine Seele, singe, . . .“, und an viele Lob- und Danklieder.
Aber auch an eines, das mir manchmal in Verzweiflung geholfen hat: „Wer kann dich, Herr, verstehen, wer deinem Lichte nahn . . .“Oder an Lieder, die über unsere Hoffnung über den Tod hinaus singen, z. B. „Jesus, meine Zuversicht . . .“Oder an die vielen schönen Osterlieder, wie „Er ist erstanden, halleluja, . . .“. Und viele andere Lieder.
Die Lob- und Danklieder in den Gesangbüchern der christlichen Kirchen richten den Blick auf die Größe Gottes, die sich in seiner Schöpfung zeigt. Sie preisen Jesus und was er für uns bedeutet. Sie erinnern daran, dass Gott uns den Glauben durch seinen Heiligen Geist schenkt.
Wie arm wären unsere Gottesdienste auf Dauer ohne das gemeinsame Singen in der Gemeinde. Das haben wir ja in der (nun hoffentlich zurückliegenden) Corona-Zeit gemerkt, auch wenn aus der Not heraus manche gute Alternativen entstanden sind.
Wegen der Fähigkeit des gesungenen Wortes, Menschen tiefer im Inneren zu erreichen als nur mit dem gesprochenen Wort, und natürlich aus eigener Freude: Singet!