Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier

Obermair wird zum Anführer

Beim 3:1-Heimsieg gegen die SV Elversberg übernimmt der Scp-leistungst­räger Verantwort­ung. Lukas Kwasniok spricht von einem wichtigen nächsten Schritt.

- Yannick Sonntag

Paderborn. Nach dem Abpfiff in der Home-deluxe-arena waren sich am Samstagnac­hmittag die allermeist­en einig: Es war ein verdienter Sieg für den SC Paderborn gegen die SV Elversberg. Beim schlussend­lichen 3:1 (0:0) waren die Kräfteverh­ältnisse aber nicht immer so deutlich. Auf dem Weg zum Erfolg mussten Spieler zu Anführern werden. Einer davon war erneut Raphael Obermair, der laut Scp-coach Lukas Kwasniok nun das nächste Level erreicht hat.

Nicht erst in der Partie gegen Elversberg performte Obermair auffällig stark. Der 28Jährige spielt allgemein eine sehr gute Saison. Seit dem Abgang von Florent Muslija übernimmt Obermair auch das Ausführen von Standards. Seither ist die Gefahr, die Paderborn aus ruhenden Bällen erzeugt, eher noch gestiegen. Als Kwasniok vor einigen Wochen Probleme im defensiven Mittelfeld hatte, weil Mattes Hansen verletzt ist und kaiklefis ch außer Form war, wurde Obermair kurzerhand auf die Sechs gestellt. Und auch diesen Job machte er keineswegs schlechter als seine Vorgänger. Das „nächste Level“habe „Rapha“gegen Aufsteiger Elversberg diesmal nicht aufgrund von spielerisc­hen Elementen erreicht, sondern über charakterl­iche Qualitäten.

Nach einer zähen ersten Halbzeit gingen die Gäste durch einen verwandelt­en Elfmeter von Carlo Sickinger in Führung (51.). Wenig später köpfte Scp-stürmer Adriano Grimaldi eine Hoffmeier-flanke zum 1:1 ein (54.). Zu diesem Zeitpunkt war die Partie vollkommen offen.

Dann wurde auch Paderborns Filip Bilbija im Strafraum gefoult. Ein Elfmeter, keine Zweifel. Doch wer schießt? Beim SC Paderborn durften in dieser Spielzeit bereits vier unterschie­dliche spieler vomPun kt antreten.Musli ja verwandelt­e gegen Schalke, doch der ist nicht mehr da. ZumRück runden auftakt versuchtes ich AdrianoGr im aldi gegen Fürth und vergab. Gegen Kaiserslau­tern und Schalke trat David Kinsombi zum Elfmeter an und war jeweils erfolgreic­h. Doch Kinsombi stand nicht auf dem Platz. Gegen Karlsruhe hatte sich Filip Bilbija bereits den Ball geschnappt, bevor der VAR den Elfmeter zurücknahm. Aber auch Bilbija, der kurz zuvor rüde zu Fall gebracht wurde, konnte nicht antreten, weil er noch Schmerzen hatte.

Ein echtes Elfer-chaos – an einem ging das Ganze jedoch völlig vorbei. Obermair musste nicht lange überlegen, schnappte sich den Ball, ein Pfiff, ein kurzer Anlauf, Schuss, Tor. Obermair verwandelt­e eiskalt zum 2:1 und legte damit den Grundstein für den am Ende hochverdie­nten Erfolg seines Teams. „Ich habe gesehen, dass Fijo nach dem Foul noch Probleme hatte. Also habe ich mir den Ball gegriffen und ihn reingemach­t“, sagte Obermair nach der Partie.

„Rapha ist ein ganz wichtiger Spieler für uns und er ist mittlerwei­le Ende 20. Wenn er auf dem Platz noch einmal in Sachen Körperspra­che zulegt und noch mehr Verantwort­ung übernimmt, werden wir noch große Freude an ihm haben.“, lobte Kwasniok seinen Alleskönne­r. Immerhin hat dieser mit seiner Leistung gegen die SVE enorm dazu beigetrage­n, dass der SCP nun gute Karten hat, das neue Ziel des Trainers zu erreichen: einen einstellig­en Tabellenpl­atz.

 ?? Foto: imago images ?? Paderborns Leistungst­räger Raphael Obermair (M.) jubelt nach seinem verwandelt­en Elfmeter gegen Elversberg.
Foto: imago images Paderborns Leistungst­räger Raphael Obermair (M.) jubelt nach seinem verwandelt­en Elfmeter gegen Elversberg.
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