Neue Westfälische - Bad Oeynhausener Kurier
SCP zeigt Moral nach Horrorstart
Der SC Paderborn leistet sich in Halbzeit eins bei Hannover 96 eklatante Fehler und gerät bis Minute 18 mit 0:3 in Rückstand. Eine Hypothek, die schlussendlich zu hoch ist.
Hannover. Die Serie ist gerissen. Zwei individuelle Fehler haben den SC Paderborn in Hannover früh ins Hintertreffen gebracht. Am Ende mussten sich die Ostwestfalen am Sonntagnachmittag bei 96 mit einer 2:3 (2:3)- Niederlage abfinden. Es war die erste Pleite gegen Hannover in der Paderborner Vereinsgeschichte. Scp-trainer Lukas Kwasniok war nach der Partie „ein bisschen genervt“. Aber nicht etwa von den Spielern, die mit individuellen Böcken für den 0:3Rückstand nach 18 Minuten gesorgt hatten.
„Wir hatten heute nicht die Energie von der Bank wie in den letzten Spielen. Außer Robert Leipertz hatten die Einwechselspieler alle nicht ihren besten Tag“, so Kwasniok über den Grund für seinen leichten Missmut. Dass aber zwei eklatante Fehlpässe von Visar Musliu
und Marcel Hoffmeier dafür gesorgt hatten, dass der SCP in Hannover die wohl unglücklichste Anfangsphase der gesamten Saison zeigte, war auch dem Scp-coach bewusst. „Ich kann da aber keinem individuell böse sein. Die Jungs sind selbst am allermeisten enttäuscht“, nahm Kwasniok seine Spieler in Schutz.
Paderborn fand in der Heinz-von-heiden-arena in Hannover zunächst recht gut ins Spiel. Dann drehte auch Hannover mächtig auf. Nach einem Abstoß spielte der SCP hinten herum. Schließlich wollte Musliu, der an diesem Tag als Scp-kapitän auflief, zu Keeper Pelle Boevink zurückspielen. Sein Pass verunglückte und landete bei Hannoverangreifer Lars Gindorf, der keinerlei Probleme hatte, zum 0:1 einzuschieben (6.). „Alles fängt mit meinem Fehler an. Solche Fehler dürfen einer seriösen Mannschaft nicht passieren“, fand Musliu nach der Partie klare Worte. Paderborn versuchte das frühe Negativerlebnis abzuschütteln. Doch es dauerte nur fünf weitere Minuten bis zum zweiten Gegentreffer:
Hannovers gut aufgelegter Sei Muroya fand mit seiner Hereingabe Andreas Vogelsammer. Der 96-Stürmer schloss vom Fünfmeterraum ab und traf zum 2:0 für die Hausherren. Die kalte Dusche für die Ostwestfalen. Und es kam noch schlimmer: Wenig später versuchte es Paderborn wieder hinten herum. Diesmal passte Marcel Hoffmeier zurück auf Boevink. Der Ball verunglückte aber nicht minder schlimm wie der von Musliu. Nutznießer war Hannovers Nicolo Tresoldi, der den Ball dankbar an sich nahm und mit seinem Treffer zum 0:3 den Paderborner Katastrophenstart perfekt machte.
Nun ging es erst einmal darum, ein Debakel zu verhindern. Und Paderborn sollte mehr als dies gelingen: Nach einem Ballgewinn schaltete der SCP in der 27. Minute schnell um. Über Filip Bilbija landete der Ball bei Ilyas Ansah, der 96-Keeper Ron-robert Zieler mit seinem Flachschuss zu einer Parade zwang. Den Abpraller staubte Koen Kostons zum 1:3 ab. Fünf Minuten vor der Halbzeit spielte sich der
SCP hinten sehenswert heraus. Raphael Obermair leitete den gegenangriff selbst ein und legte dann einen Sprint über den ganzen Platz hin. Aaron Zehnter brachte das Leder schließlich über links scharf auf den zweiten Pfosten. An dieser Stelle wartete eben jener Obermair und sorgte mit seiner Direktabnahme für den 2:3-Anschlusstreffer (40.).
Nach dem Wiederanpfiff hätten die Hausherren durch Gindorf auf 4:2 stellen müssen (47.), doch Boevink parierte bärenstark. Fortan war Paderborn das bessere Team und hatte in Halbzeit zwei mehrfach die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch die Hypothek aus den ersten 20 Minuten war zu hoch. Trotz der ersten Niederlage gegen Hannover und einer miserablen Anfangsphase, sah Kwasniok am Ende das Positive: „Die Moral in dieser Mannschaft ist 1a. Heute ist Weltlachtag – uns ist heute nach dem 0:3 das Lachen vergangen. Aber du musst auch Niederlagen am Ende mit einem Lächeln akzeptieren, weiter arbeiten und das nächste Spiel wieder gewinnen.“