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Das Ding durchgezogen
3. Handball-liga: 20 Minuten vor Schluss liegen die Jöllenbeckerinnen gegen den Tabellenletzten noch zurück. Am Ende steht ein Zehn-tore-sieg.
Von Torben Ritzinger
Bielefeld. Dreimal sprintete Jette Knabbe über das Feld, dreimal wurde sie mustergültig mit Pässen in den Lauf bedient,dreimalschlosssieüberlegt ab. Auch dank dieser Gegenstoß-tore der Linksaußen gewannen die Drittliga-handballerinnen des TUS 97 Bielefeld-jöllenbeck 34:24 (15:15) gegen den TV Oyten.
Knabbe hatte das Ergebnis von 26:21 auf 29:21 gegen das Schlusslicht gestellt, was in der 52. Spielminute die Entscheidungbedeutete.„erleichterung“,sagteknabbezumgefühl nach ihren Toren. Damit bezogsichdie22-jährigenicht nur auf ihre eigenen Erfolgserlebnisse, sondern auch auf die Leistungssteigerung ihres Teams. „Ich finde, wir haben unsere Angriffe schon in der ersten Halbzeit gut ausgespielt, aber einfach nicht gut geworfen“,meintesiezuihren Beobachtungen von der Bank. Ihr sei jedoch klar gewesen, es gegen Oyten mit einem wehrhaften Kontrahenten zu tunzuhaben.„siekonntenbefreit aufspielen angesichts der Tabellenkonstellation“, sagte Knabbe über den bereits abgestiegenen Rivalen.
Dasteamausdernähevon Bremen verhinderte zu Beginn gerade die einfachen Torederjöllenbeckerinnen.einzigemmapfennigkonntesich mitihrerwuchtschonfrühvermehrt erfolgreich durchsetzen. Sonst kamen die Gastgeberinnen zunächst viel über Siebenmeter. Doch scheiterte Franziskarolfnebendreitreffern vom Strich doppelt an der gegnerischen Torhüterin. Diesehatteschonnach15minuten sieben Paraden vorzuweisen.somarkiertederschönehüftwurf-treffervondana Olbina zum 11:7 nur ein Zwischenhoch für Jöllenbeck.
„Wir hatten massive Probleme mit deren Kreisläuferspiel“, erklärte Heiko Ruwe. Der Tus-trainer hatte nach 30 Minuten gleich sechs Gegentreffer über diesen Weg notiert–deutlichzuvielfürseinen Geschmack. Daher stellte Ruwe nach dem Seitenwechsel auf eine offensivere 3:2:1Deckung um. Zunächst konnte Oyten aber mit 17:16 (34.) und19:18(39.)gareinenvorsprung herstellen.
Zwar erarbeiteten sich die Jöllenbeckerinnen danach die Führung zurück. Paradoxerweise geschah die entscheidende Leistungssteigerung jedoch erst, nachdem Abwehrchefin Saskia Winter aufgrund ihrer dritten Zeitstrafe (46.) hinter die Bande klettern musste. „Ich glaube, wir sind dadurch noch enger zusammengerückt“, vermutete Tus-kapitänin Jana Brennecke.
Gesanglich angeführt von den vor dem Spiel und in der Halbzeitfürihremeisterschaften geehrten D- und C-junioren waren nun auch die 550 Fans in der Realschul-sporthalle die notwendige Unterstützung für das Team. Fortan war kein Halten mehr für die Tus-offensive und neben Pfennig (13 Treffer) trugen sich immer mehr Spielerinnenindietorschützinnen-liste ein. Torhüterin Sarah Repohl steuerte außerdem Paradengegenfreistehendetv-angreiferinnen bei.
Jette Knabbe markierte mit ihrem vierten Treffer kurz vor Schluss (33:23/58.) gar die erste zweistellige Führung. „Uns hat in dieser Saison ausgezeichnet, dass wir immer unserdingdurchgezogenund alles gegeben haben“, meinte die vor bald vier Jahren aus der eigenen Jugend aufgerückte Außenspielerin. Währendbrennecke„miteinemguten Gefühl“in die letzten beiden Spiele nach Ostern geht, sagte Knabbe bescheiden: „Es bleibt eng zwischen Platz drei und neun, aber wenn wir so weitermachen, haben wir gute Chancen.“
TUS 97: Repohl/tazayt/ Hunger; Pfennig (13/4), Knabbe (5), Rolf (4/3), Thiele (3), Olbina (3), Brennecke (2), Lazarevic, Winter, Vorjohann, Storz (je 1), Tenzler, Bitter, Horstmann.