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Petition für eine volle Bank
Handball: Altenhagen-heepenverlangteine Umfragezurgrößederspieltagskader.
Bielefeld. Für viele Handballtrainer ist es ein heißes Thema: Kann ich 14 oder 16 Aktive auf dem Spielbericht eintragen? Während der Coronapandemie hatte der Handball-verband Westfalen (HVW) das Kontingent für Pflichtspielestattdergewohnten 14 um zwei erhöht – „um die Belastungen besser auf die Spieler verteilen zu können“, hieß es damals. Als der HVW vor einem Jahr zur jetzt laufenden Spielzeit der Ober- bis Landesligen die Rückkehr zur 14er-beschränkung verfügte, wurden kritische Stimmen laut. Jetzt soll eine Umfrage unter den westfälischen Vereinen der betroffenen Spielklassen die Technische Kommission des Verbandes dazu bewegen,überdiekünftigeregelung abstimmen zu lassen.
Die TSG Altenhagen-heepen hat die gut 100 Vereinsvertreter mit Senioren-teams der aktuellen Ober- bis Landesligisten per Mail angeschrieben, Männerwart Marius Moning spricht von einer erfreulich großen Resonanz: Bis zum Ende der gesetzten Frist waren Anfang der Woche 38 Stimmen für eine Abstimmung eingegangen. Plus die der TSG. Mit dieser Rückendeckung hat Moning nun einenoffiziellenantragaufbeteiligungdervereineanbernd Kuropka, den Vizepräsidentenspieltechnikdeshvw,gerichtet.
Die Entscheidung „14 oder 16“halten viele Trainer und Vereinsvertreter für so gravierend, dass sie sich im Vorjahr übergangen fühlten. So wie Tobiasfröbel:dertrainerhattediezweitvertretungdertsg beim Verbandsliga-staffeltag vertreten – „und da wurde unsdieentscheidungüberdie Kaderstärke einfach als gegeben vorgesetzt“.
Der Verbandsliga-coach plädiert–analogzudenspielklassen ab 3. Liga aufwärts – für die Genehmigung des größeren Spieltagskaders: „Das würdederförderungvonjungen Spielern zugute kommen. Wenn ich in einer engen Tabellensituation nur 14 Plätze habe,entscheideichmicheher für den erfahrenen Spieler. Kannichzusätzlichjungeleute eintragen, kommen die früher zum Zuge. Und schon fünf oder zehn Minuten Spielpraxis im Männerhandball bringenihnenmehr,alsmitdenälteren nur zu trainieren.“
Fröbel ist dafür, beispielsweise eine U21-beschränkungfürdienummern15und 16 auf dem Spielbericht zur Diskussion zu stellen. Auch beim TUS 97 Bielefeld-jöllenbeck schlägt das Pendel klar Richtung 16 aus. Der Verein hat derzeit mit dem ersten und zweiten Herrenteam sowie den Tus-97-ii-frauen unterhalb der 3. Liga platziert. Jannik Nierste, aktueller Reserve-coach und ab Juli neuer der ersten Mannschaft, sagt: „Mit 16 Spielern hat jede Mannschaft einfach mehr Flexibilität. Unsere Planungen für die erste Mannschaft in der Oberliga gehen jedenfalls in diese Richtung.“
Lucas Tiemann, sportlicher Leiter des TUS Brake, sieht es pragmatisch: „Ich habe mich mit Trainer Torben Gottsleben kurz abgesprochen: Da müssen wir nichts machen. Die 16-er-regelung kommt auch ohne uns.“
Berndkuropka,hattevorgenau einem Jahr erklärt: „Die technische Kommission muss für einen Beschluss nicht erst eine Umfrage machen. Und seien wir mal ehrlich: In wie vielen Spielen sind denn tatsächlich junge Spieler eingesetztworden?nachmeineninformationen geht das gegen Null.“Nun liegt der Ball erneut bei ihm. Marius Moning: „Wenn sich der HVW der Bitteumabstimmungvon39vereinen entzieht, wäre das fast schon ein Skandal. Zumindest aber sehr fragwürdig.“Fortsetzung folgt im Kampf vieler Vereine um mehr Bankangestellte.