Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Dornberg - Werther
Neue Bronzeskulptur im Bürgerpark
Ein Reiherpärchen, das bis vor ein paar Jahren auf dem Schulhof der Gertrud-bäumer-realschule Pausenaufsicht hatte, zog nun auf die andere Seite der Stapenhorststraße, auf die Insel des Bürgerpark-teiches.
Bielefeld. Evelyn Molle kann sich noch gut daran erinnern, als der 600 Kilo schwere Bronze-elch im Bürgerpark aufgestellt wurde. „Ich war damals noch ein kleines Kind, Anfang der 1960er Jahre“. Die ehemalige Rektorin der Getrud-bäumer-realschule auf der anderen Seite der Stapenhorststraße hatte während ihrer Dienstzeit ein anderes Bronze-getier auf ihrem Schulgelände. Bis zu ihrem Ruhestand vor knapp vier Jahren konnte sie aus ihrem Fenster zwei Reihern zuwinken. Die Wasservögel verschwanden kurze Zeit später im Keller der Bildungseinrichtung – Grund war die Umgestaltung des Schulhofs. Die grazilen Reiher wurden ersetzt durch Niki de Saint Phalle inspirierte Wuchtbrummen (Nanas). Nachdem sich Schulhausmeister Marc Beckmann gemeinsam mit dem Landschaftsgärtner Christian Ebert (die gute Seele des Bürgerparks, der mit dem grünen Daumen) dafür einsetzte, dem Schattendasein der Reiher ein Ende zu setzen, war es jetzt so weit: Die Skulptur des Künstlers Hans Grohé steht nun auf der – einem Zen-garten ähnelnden – Insel des Teiches im Bürgerpark. Nicht nur Evelyn Molle konnte sich jahrelang am Blick der Reiher erfreuen, auch ihre Vorgängerin, die Autorin Hiltrud Böcker-lönnendonker und ihr Nachfolger im Amt, Ansgar Leder, wohnten der „Umtopfung“des Reiherpärchens bei.
Und weil alles seine Ordnung haben muss mit der Kunst im öffentlichen Raum, musste die Bezirksvertretung Mitte im vergangenen Herbst ihr Okay geben, was sie auch tat. Bezirksbürgermeister Frederik Suchla und sein Stellvertreter André Langeworth ließen sich nicht nehmen, gemeinsam mit den drei Realschulleitern, die Skulptur aus nächster Nähe zu beäugen. Sie alle stiegen ins Dienstboot des Umweltbetriebes.
Nun hat der Elch neue Mitbewohner im Bürgerpark.