Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld mit Oerlinghausen

Tuchel plant besondere Ansprache

Die Bayern müssen in der Champions League gegen Arsenal gewinnen, um ihre Saison eventuell doch noch retten zu können. Die Statistik spricht für den Rekordmeis­ter.

- Marco Mader und Felix Neubauer

München. Die Bosse appelliere­n an das verloren geglaubte „Mia san mia“, Superstar Harry Kane träumt laut von „seinem“Wembley-finale, und Thomas Müller schwört alle auf eine magische Nacht ein. „Es geht um die Krone des europäisch­en Klubfußbal­ls“, sagte der Ur-bayer und versprach dem FC Arsenal: „Am Mittwoch wird es in München knistern. Diese Abende, dieser Druck, diese besondere Stimmung in der Allianz Arena – ich freu mich drauf!“

Ein Coup im Viertelfin­alrückspie­l der Champions League gegen die plötzlich angeschlag­enen Gunners soll den Rekordmeis­ter dem ersehnten Finale am 1. Juni im Londoner Fußball-tempel einen großen Schritt näher bringen – bei der Trainersuc­he scheint er längst auf der Zielgerade­n. Sky berichtete von „fortgeschr­ittenen Gesprächen“mit Excoach Julian Nagelsmann, den der DFB am liebsten bis 2026 binden würde. Doch vor dem nächsten „Spiel des Jahres“tritt sogar diese Schlüsselp­ersonalie für wenige Tage in den Hintergrun­d. nd

„Wir werden bereit sein!“, tönte Noch-trainer Thomas Tuchel ungeachtet all der personelle­n Probleme mit den Verletzung­en von Serge Gnabry und Kingsley Coman sowie der Sperre von Alphonso Davies. „Es ist kein Geheimnis, dass ein Championsl­eague-sieg jede Saison eines jeden Vereins versüßt“, meinte Tuchel.

Tatsächlic­h scheinen sich die Vorzeichen binnen weniger Tage umgekehrt zu haben. Arsenal wankt, hat die Tabellenfü­hrung in der Premier League verloren, Kapitän Martin Ödegaard ist lädiert. Die Bayern dagegen glauben zum

Ende einer völlig missratene­n Saison wieder fest an ihre letzte Titelchanc­e. Auch wenn Tuchel warnte: „Wir brauchen nochmal alles – in allen Bereichen des Spiels!“Dennoch heißt es nicht nur für Superstar Kane: London Calling!

„Wembley, das Finale in meinem Nationalst­adion – das klingt wie Musik in meinen Ohren“, sagte der Weltklasse­stürmer: „Wir wollen das Besondere schaffen.“Die Leverkusen­er Meistersch­aft sei „eine bittere Pille, umso wichtiger ist dieser Wettbewerb“. Entspreche­nd kündigte Tuchel an, er wolle bei einer „besonderen Ansprache“im Stadion „das Beste“aus seiner Elf „herauskitz­eln“. Zuhören werden die wieder einsatzfäh­igen Manuel Neuer und Leroy Sané, auch wenn Letzterer wegen seiner Schambein-probleme „auf die Zähne beißen muss, solange es nur irgendwie geht“, wie Tuchel meinte. Die knifflige Frage,

ob anstelle von Davies auf links Noussair Mazraoui oder Raphael Guerreiro gegen den quirligen Bukayo Saka verteidigt, wollte Tuchel „nach dem Abschlusst­raining“und einem Gespräch mit „Nouss“beantworte­n.

Arsenal mit Kai Havertz gewann in dieser Saison nur eine seiner vier Auswärtspa­rtien in der Königsklas­se (2:1 beim FC Sevilla). Und die Bayern kamen in 22 von 25 Fällen nach einem Hinspiel-remis auswärts weiter. Für Nummer 23 gilt laut Tuchel: „Es ist extrem wichtig, dass jeder Fan mit der Bereitscha­ft kommt, zu helfen.“Nur so kann es gelingen, den besonderen „Allianz-arena-moment“zu schaffen. Egal, wie der Ritt auf der Rasierklin­ge ausgeht: Ab Sommer unternehme­n die Bayern einen neuen Anlauf – mit dem Traumziel „Finale dahoam“2025. Doch erst einmal soll es knistern.

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Foto: imago images Gegen Arsenal gilt’s: Bayern München und mit ihm Trainer Thomas Tuchel sind zum Siegen verdammt.

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