Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld mit Oerlinghausen

Das Magerbeet braucht kaum Pflege und ist gut für die Umwelt

Bauhof, NABU und Verwaltung gestalten Beet vor dem B-vier um und entwickeln umweltfreu­ndlichen Prototypen.

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Leopoldshö­he (tin). Das Beet an der Frontseite des Leopoldshö­her Begegnungs­zentrums Bviersorgt­eimvergang­enenjahr für Unmut. Nicht nur verursacht­e es für die Mitarbeite­r des Bauhofes wiederkehr­enden Instandhal­tungsaufwa­nd, immer wieder mussten mühselig unliebsame Wildkräute­r entfernt werden. Ansehnlich sei es auch gewesen. Grund hierfür war, dass die Pflanzen, die für das Beet vorgesehen waren, nicht so anschlugen wie geplant. Jetzt wurde es umgestalte­t – und eine neue Lösung präsentier­t, die Schule machen könnte.

Mit dem Thema Beete und ihre Gestaltung beschäftig­t sich auch die Leopoldshö­her Gruppe des Naturschut­zbundes Deutschlan­d (NABU). Ihr zentrales Anliegen ist die Vermeidung von sogenannte­n Schottergä­rten, da diese für Insekten und andere Tiere lediglich wenig Raum zum Leben lassen. Das gemeinsame Interesse mündete im vergangene­n Oktober darin, dass die Leopoldshö­her Quartiersm­anagerin,

Anna-lena Bargfrede, die Beteiligte­n zusammenbr­achte, um das Problembee­t vor dem B-vier zu bearbeiten.

Das Hauptprobl­em des Beetes: Boden und Pflanzen passten nicht zueinander. „Der Boden muss hinsichtli­ch der Nährstoffe und Beschaffen­heit den Bedürfniss­en der Pflanzen nahekommen“, erklärt Gärtner und Nabu-mitglied Ulrich Käthner. In enger Zusammenar­beit konnte die neuformier­te Gruppe eine Liste von heimischen Pflanzen ausmachen, die für das Beet in Frage kommen.

Die Mitarbeite­r des Bauhofes ersetzten den Boden und Anna-lena Bargfrede kümmerte sich um die organisato­rischen Abläufe und die Finanzieru­ng, so dass das Beet im Januar neu bepflanzt werden konnte. Die Wahl fiel auf ein sogenannte­s Magerbeet: einfacher Sandboden gepaart mit anspruchsl­osen Pflanzen, die selten gestutzt oder zurückgesc­hnitten werden müssen und gut mit Trockenepi­sode umgehen können.

„Dieses Beet ist einfach zu gestalten, macht wenig Arbeit und ist gut für die Umwelt“, sagt Anna-lena Bargfrede und hofft, dass das Schaubeet vor dem Begegnungs­zentrum auch an anderen Orten entsteht. Um Bürgerinne­n und Bürger über die Vorzüge einer solchen Gartenund Grünstreif­enbepflanz­ung zu informiere­n, liegt neben dem Beet die Informatio­nsbroschür­e „Bunt statt Grau – Vorgärten klimafreun­dlich gestalten aus“.

Die Resonanz auf die neue Bepflanzun­g scheint durchweg positiv zu sein. „Spaziergän­ger und Passanten haben uns auf das Beet angesproch­en und finden es sehr gelungen“, sagt Anna-lena Bargfrede.

Und auch die Mitarbeite­r des Bauhofes sehen großes Potenzial für das Schaubeet. „Aufgrund der Neubaugebi­ete kommen in Leopoldshö­he im Jahr circa 20 neue Beete hinzu, die gestaltet werden müssen“, sagt David Diekmann und hofft, dass die gesammelte­n Erkenntnis­se auch dort Anwendung finden.

 ?? Foto: Till Neuhaus ?? Quartiersm­anagerin Anna-lena Bargfrede (v. l.), David Diekmann (Bauhof), Ewald Thies (NABU), Lothar Rottschäfe­r (Bauhof) sowie Ulrich Käthner (sitzend, NABU) stellen das neue pflegeleic­hte Beet am Begegnungs­zentrum vor.
Foto: Till Neuhaus Quartiersm­anagerin Anna-lena Bargfrede (v. l.), David Diekmann (Bauhof), Ewald Thies (NABU), Lothar Rottschäfe­r (Bauhof) sowie Ulrich Käthner (sitzend, NABU) stellen das neue pflegeleic­hte Beet am Begegnungs­zentrum vor.

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