Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld mit Oerlinghausen
Kinder drücken sich künstlerisch aus
In der Reihe „Kulturrucksack“entstehen in der Kunstwerkstatt im Leos individuelle Bilder. Künstlerin Larissa Hermanns ist vor allem eines wichtig.
Leopoldshöhe (kap). „Family ist important“, steht in goldener Schrift auf einem der Bilder von Isabel. Eine Pusteblume und einen Schmetterling hat die Zwölfjährige ebenfalls detailliert gezeichnet. Josephin (10) verwendet falsches Blattgold, um dem Wort „Star“auf ihrem Sternenbild besonderen Ausdruck zu verleihen. An anderer Stelle entstehen Bilder aus Tusche, Kreide, Edding oder Kohlestiften. Der zweite von insgesamt fünf Terminen der „Kunstwerkstatt“im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Leos gehört zur Reihe „Kulturrucksack NRW“.
Ein vorgegebenes Thema gibt es in den Workshops nicht. „Die Kinder sollen selbst entscheiden“, betont Larissa Hermanns, „damit aus ihnen kritische Denker werden.“13 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren sind diesmal gekommen, um zu experimentieren und eigene Ideen zu entwickeln. „Das Ergebnis ist dabei relativ egal“, bestätigt die interdisziplinäre Künstlerin, „wichtig ist der Prozess.“
Vorbild ist der von Arno Stern begründete „Malort“, eine mittlerweile weltweit etablierte Institution, die es Kindern und Erwachsenen ermöglicht, sich künstlerisch ohne Druck und ohne Bewertung auszudrücken. „Die Arbeiten, die hier entstehen, sind total individuell“, erläutert Larissa Hermanns, während Luca Papachristos, der seinen Bundesfreiwilligenjahr absolviert, die Bilder trocken föhnt. Die 33-Jährige arbeitet bereits seit einigen Jahren mit dem Leos zusammen und treibt partizipative Projekte voran. Voll des Lobes ist sie über die Kreativität der Nachwuchskünstler. Sie bringen auf die Leinwände, was ihnen wichtig ist. Für Jonte (11) ist es ein Trecker, für Lucie (10) das Leos und seine Umgebung – mit Bleistift gezeichnet.