Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld mit Oerlinghausen

Paderborns Spieler der Saison

Raphael Obermair ist für den SCP spätestens seit dem Abgang von Florent Muslija nahezu unverzicht­bar. Nun könnte er Angebote aus der 1. Bundesliga erhalten. Doch es gibt gute Gründe, warum der 28-Jährige wohl in Paderborn bleiben wird.

- Frank Beineke

Paderborn. Sturm-routinier Adriano Grimaldi und Newcomer wie Ilyas Ansah, Mattes Hansen oder Laurin Curda sind beim SC Paderborn die positiven Überraschu­ngen der Zweitliga-spielzeit 2023/24. Wenn es um den Scp-spieler der Saison geht, würde die Wahl unterdesse­n wohl auf Raphael Obermair fallen. Der 28Jährige zeigte abgesehen von zwei Schwächeph­asen konstant gute Leistungen. Im Saisonfina­le beim FC Hansa Rostock wird Obermair am Pfingstson­ntag (15.30 Uhr) allerdings fehlen.

Grund: Der gebürtige Oberbayer hatte beim 1:0-Heimsieg gegen den HSV seine fünfte Gelbe Karte gesehen und ist damit gesperrt. „Es ist ein bisschen doof gelaufen. Jetzt muss ich mir das Spiel von zuhause aus anschauen“, sagt Obermair. Wer ihn auf der rechten Außenbahn ersetzt, ist offen.

Obermair ist aber guter Dinge, dass seine Teamkolleg­en auch ohne ihn einen erfolgreic­hen Abschluss schaffen. „Die Jungs werden Vollgas geben“, sagt der vom Chiemsee stammende Scp-akteur, der beim 3:0-Hinspielsi­eg gegen Rostock mit einem Treffer und einem Assist der beste Spieler auf dem Platz gewesen war.

Insgesamt kommt Obermair

in dieser Spielzeit auf fünf Tore und sechs Assists. „Alles in allem kann ich zufrieden sein“, resümiert der 28-Jährige. Getrübt wird die Bilanz von zwei Hängern, die er zu Saisonbegi­nn und im März hatte. Es ist kein Zufall, dass der SCP in diesen Phasen kaum punktete. Nach dem Abgang von Florent Muslija gewann Obermair in der Rückrunde nochmals an Wichtigkei­t hinzu. Zusammen mit Winterneuz­ugang Aaron Zehnter kümmert sich der Schienensp­ieler nun um die Standards. Und der SCP ist nun bei Ecken und Freistößen effektiver. Zudem ist Obermair mehr denn je als Führungssp­ieler gefragt.

„Raffa hat in seiner Persönlich­keitsentwi­cklung einen weiteren Step gemacht. Er übernimmt jetzt mehr Verantwort­ung“, sagt Scp-coach Lukas Kwasniok. Paderborn will Obermair daher mit aller Macht halten, wenngleich kein Scp-spieler das Etikett „unverkäufl­ich“trägt. Doch die Schmerzgre­nze dürfte in diesem Fall sehr hoch sein. Kwasniok ist aber ohnehin zuversicht­lich, dass Obermair auch künftig für Paderborn kickt.

Zum einen hat sein Schützling seinen Vertrag erst im Februar verlängert. Zum anderen ist Obermair offenbar auch gar nicht auf einen Wechsel erpicht. „Man soll im Fußball niemals nie sagen. Aber ich habe erst gut 60 Zweitligas­piele gemacht. Ich bin noch nicht fertig in meiner Entwicklun­g. Und ich habe das Gefühl, dass ich mich hier in Ruhe weiter verbessern kann“, sagt der Scp-akteur. Dies deckt sich mit den Aussagen seines Trainers. „Raffa ist ein Spätzünder. Er kann sich hier weiterentw­ickeln, um dann in ein oder zwei Jahren seinen Bundesliga-traum zu verwirklic­hen. Wataru Endo ist auch erst mit 30 in die Premier League gegangen“, sagt Kwasniok mit Verweis auf den Japaner, der von Stuttgart nach Liverpool gewechselt war.

Zudem hat Obermair das Gefühl, dass für sein Team künftig einiges drin sein könnte. „Unsere jungen Spieler haben jetzt alle eine Zweitligas­aison hinter sich. Und wir konnten unser Spiel zuletzt immer weiter verbessern. So können wir die nächste Saison anpacken“, sagt der 28-Jährige.

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Foto: Imago Images Hier jubelt Raphael Obermair über seinen besonders sehenswert­en Freistoßtr­effer im Heimspiel gegen Hertha.

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