Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld mit Oerlinghausen
„Der schönste Beruf der Welt“
Der Leopoldshöher Klaus Wilfried Meyer ist als erster Nordrhein-westfale in den Ehrensenat des Verbandes der Köche Deutschlands berufen worden.
Leopoldshöhe / Oerlinghausen. Für Charlie Chaplin und dessen Familie hat er Anfang der 1960er Jahre im Hotel Savoy in London gekocht, für Bond-darsteller Sean Connery und auch für Film-diva Sophia Loren. „Wenn ich heute daran denke, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut“, beschreibt Klaus Wilfried Meyer diese besonderen Begegnungen, die ihm sein Beruf beschert hat.
Viele Stationen hat er später in leitender Funktion durchlaufen, sich um den Nachwuchs gekümmert, seine Fachkompetenz und Kreativität eingebracht. Jetzt ist der fast 78-Jährige zu einer ganz besonderen Ehre gekommen.
Klaus Wilfried Meyer ist für seine jahrzehntelangen Leistungen und sein Engagement im Verband der Köche Deutschlands in den Ehrensenat
des Verbandes berufen worden. Und zwar als erster Koch aus Nordrhein-westfalen. „Zunächst war ich schon ein wenig perplex“, beschreibt der gebürtige Oerlinghauser seine Reaktion, als ihn die Nachricht erreichte. Bereits in den 1990er Jahren ist er beim Weltkongress in Dublin zum Ehrenmitglied im Weltbund der Kochverbände ernannt worden.
Expertise und besondere Aufgaben
Die Mitgliedschaft im Ehrensenat ist auf Dauer angelegt und soll neben der Ehre vor allem eine wertvolle Gelegenheit sein, die Expertise einzubringen und besondere Aufgaben zu betreuen. Klaus Wilfried Meyers Eltern haben den „Sternenkrug“in Oerlinghausen betrieben. Der Sohn ließ sich im „Waldhotel Forsthaus“Bad Salzuflen zum Koch ausbilden und arbeitete als Jungkoch unter anderem im Hotel „Silvretta Klosters“in der Schweiz und im Savoy-hotel London. Es folgten Partiechefstellen in Brüssel, Berlin und Bielefeld.
1972 übernahm Meyer den Posten des Küchenchefs im elterlichen Betrieb an der Detmolder Straße und kann sich noch an den traurigen Moment erinnern, als das Gebäude abgerissen wurde. Mitte der 1970er Jahre übernahm er den Posten des Küchenchefs im „Hotel Habichtshöhe“in Bielefeld, wurde dann stellvertretender Küchenleiter in den Städtischen Krankenanstalten Bielefeld-mitte und übernahm schließlich von 1981 bis 2003 die Leitung der Zentralküche der Städtischen Kliniken Bielefeld-mitte.
Dass die Gerichte nicht nur schmecken, sondern auch optisch ansprechend auf die Tabletts kamen, „das war mein
Steckenpferd, meine Passion“, sagt Meyer. In den folgenden acht Jahren wirkte er an den Kliniken als Leiter der Ernährungstherapie-klinik für Strahlentherapie, ehe er 2011 in den Ruhestand wechselte.
Die Liste der Auszeichnungen, die Klaus Wilfried Meyer im Laufe der Jahrzehnte erhalten hat, ist lang. Sie reicht vom Gewinn mehrerer Goldmedaillen bei Kocholympiaden bis hin zum „Koch des Jahres in der Diätetik“. Schon während seiner beruflichen Tätigkeit hat sich der Leopoldshöher ehrenamtlich engagiert, unter anderem als Prüfungsvorsitzender der Industrieund Handelskammer (IHK) im Ausbildungsberuf Köchin/koch. Der Nachwuchs liegt ihm am Herzen. Den Prüflingen gibt er mit, dass der Kochberuf viel Abwechslung bietet. Für ihn ist er ohnehin „der schönste auf der Welt“.