Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld mit Oerlinghausen
Gas ist in der Bergstadt günstig
Die Industrie- und Handelskammer hat verglichen. Unternehmen und Bürger in Lippe müssen im Jahr 2024 geringfügig mehr zahlen als im Vorjahr.
Oerlinghausen / Leopoldshöhe. Für Sondervertragskunden sind die Netzentgelte im Schnitt aller lippischen Gasnetzbetreiber um 1,3 Prozent und für kleine Gewerbebetriebe um 1,7 Prozent gestiegen. Das zeigt der aktuelle Gasnetzentgeltvergleich der Industrieund Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) für Lippe und Umgebung, berechnet am Beispiel von sechs verschiedenen Abnahmefällen aus Unternehmen.
„Die Preisentwicklung fällt dabei sehr unterschiedlich aus“, wird Matthias Carl, Abteilungsleiter der IHK Lippe, in einer Pressemitteilung zitiert. „Bei einem Netzbetreiber sind die Gasnetzentgelte um bis zu 15,7 Prozent gestiegen, bei einem anderen um bis zu 8,8 Prozent gefallen“, erklärt Carl. Die Entgelte seien auf den Internetseiten der Netzbetreiber veröffentlicht.
Mess- und Abrechnungskosten seien dabei nicht berücksichtigt. Die meisten kleineren Unternehmen zählen zu den „nicht leistungsgemessenen Kunden“, für die die IHK Lippe drei Fallkonstellationen durchgerechnet hat.
In Lippe am günstigsten sind laut IHK die Stadtwerke Oerlinghausen. 1,53 Cent koste hier der Transport pro Kilowattstunde (kwh) Gas (plus 5,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2023). 0,38 Cent/kwh beziehungsweise 25 Prozent mehr würden Kunden beim teuersten lippischen Netzbetreiber zahlen, der seine Gasnetzentgelte um 8,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 erhöht habe.
„In der direkten Umgebung ist Gütersloh mit nur 0,38
Cent/kwh (plus 19,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2023) mit Abstand der preiswerteste Netzbetreiber. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den größeren ,leistungsgemessenen’ Unternehmen: Wieder ist Oerlinghausen in Lippe Spitze (0,85 Cent/kwh; plus 9,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2023). Der teuerste lippische Netzbetreiber ist knapp 62 Prozent teurer (1,37 Cent/kwh; plus 8,0 Prozent gegenüber Jahr 2023). In der Umgebung sticht wiederum Gütersloh (0,42 Cent/kwh; minus 19 Prozent gegenüber dem Jahr 2023) positiv heraus“, heißt es in er Mitteilung der IHK.
„Auch bei Privathaushalten schlagen die Netzentgelte zu Buche“, sagt Carl. „Ein Detmolder Durchschnittshaushalt muss bei einem Verbrauch von 12.000 kwh pro Jahr 225 Euro und damit im lippischen Vergleich am wenigsten zahlen. Die gleiche Leistung kostet im teuersten Netzgebiet 52 Euro mehr.“Für die Messung kämen je nach Netzbetreiber noch einmal zwischen 14 und 27 Euro hinzu.
Die Netznutzungsentgelte würden von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt, sondern müssten von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. „Sie enthalten auch die Kosten des vorgelagerten Netzes. Bei leistungsgemessenen Kunden wird kontinuierlich die Leistungsaufnahme gemessen und jeweils über eine Stunde gemittelt. Die maximale Leistungsaufnahme ist dann neben dem Verbrauch ein wichtiger Bestandteil der Preisbildung. Bei nicht leistungsgemessenen Kunden wird ein Standardlastprofil zu Grunde gelegt“, erklärt die IHK.
Weitere Informationen unter https://kurzlinks.de/5lzi
Preisunterschied von 25 Prozent