Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Hinter dem bundesweiten Cyberangriff steckt nach den Ermittlungen der Behörden ein 20-jähriger Schüler
(dpa). Hinter dem bundesweiten Cyberangriff steckt nach den Ermittlungen der Behörden ein 20-jähriger Schüler, der seinem Ärger auf Politiker und Prominente Luft machen wollte. Der Hacker aus Hessen habe sich gezielt Opfer ausgesucht, deren Äußerungen ihm missfallen hätten, sagte Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk. Innenminister Horst Seehofer (CSU) wies den Vorwurf zurück, zu langsam auf den Hacker reagiert zu haben. Die zuständigen Behörden hätten „sehr rasch, sehr effizient und sehr gut rund um die Uhr gehandelt“.
Der Tatverdächtige sei schon am Sonntag identifiziert worden, sagte BKA-Chef Holger Münch. Die veröffentlichten Daten waren am Dienstag trotzdem noch nicht vollständig gelöscht. Es sei auch unwahrscheinlich, dass dies gelingen werde, sagte Seehofer. sagte Münch. „Es gibt keine Erkenntnisse, dass er in irgendeiner Form mit politischer motivierter Kriminalität vorher zu tun hatte.“Nach bisherigen Erkenntnissen handelte er allein.
In Nordrhein-Westfalen waren 135 Personen von dem Großangriff betroffen, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit. Im Gegensatz zu einigen der bundesweit 1.000 betroffenen Personen sind bei den Online-Attacken auf Menschen aus NRW aber offenbar keine extrem persönlichen oder hochsensiblen Informationen ins Internet durchgesickert.
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