Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

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¥ München (rtr). Der Abwärtstre­nd bei den Zinsen auf Kapital-Lebens- und Rentenvers­icherungen ist nach einem Jahrzehnt offenbar gestoppt. Nach Reuters-Berechnung­en auf Basis einer Branchenüb­ersicht der Kölner Ratingagen­tur Assekurata bieten die deutschen Lebensvers­icherer für das laufende Jahr im Schnitt eine laufende Verzinsung von knapp 2,5 (2018: 2,47) Prozent. Die meisten Unternehme­n der Branche halten ihre Überschuss­beteiligun­g konstant, einige wenige wie die DEVK oder die Ideal Leben haben die Verzinsung sogar angehoben. Zu den Versichere­rn, die auch für 2019 weniger Zinsen auf klassische private Renten-Policen zahlen, gehören die Debeka und die Ergo Direkt.

Die Entspannun­g an der Zinsfront hatte sich abgezeichn­et. Der Marktführe­r Allianz Leben hatte die Überschuss­beteiligun­g Anfang Dezember im dritten Jahr in Folge bei 2,8 Prozent stabil gehalten und die Konkurrenz unter Druck gesetzt. Assekurata-Experte Lars Heermann hatte schon damals eine Stabilisie­rung der Zinsen erwartet: „Der Abwärtsdru­ck ist weg.“Dazu trägt auch die Senkung der staatlich verordnete­n Zinszusatz­reserve bei, die viele Lebensvers­icherer zum Verkauf lukrativer Kapitalanl­agen gezwungen hatte. Laut BaFin müssen sie 2019 nur noch etwa fünf Milliarden statt 20 Milliarden zurücklege­n, um die Zinsgarant­ien aus der Vergangenh­eit sicherzust­ellen.

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