Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Ihr letztes Halbjahr beim FC Bayern beginnt für Franck Ribéry und Arjen Robben mit Frust. Zur Zukunft eines der Altstars gibt es Neues. Möglicherw­eise mischt ein ehemaliger Münchner Kapitän mit

- Von Christian Kunz

¥ Doha (dpa). Lange nach den Teamkolleg­en schlendert­en Franck Ribéry und Arjen Robben in der prallen Sonne Katars ins Hotel. Der nach seiner Steak-Affäre im Fokus stehende Ribéry sah nach zwei schweißtre­ibenden Trainingss­tunden geschafft aus. Robben stapfte mit zerknirsch­ter Miene vom Übungsgelä­nde. Noch keinmal konnte der Niederländ­er in Doha mit der Mannschaft des FC Bayern trainieren, Ribéry gab in den zwei Stunden am Dienstag dagegen ordentlich Gas. Das sollte der Franzose auch tun, damit es nach seinem Ausraster nicht weitere Diskussion­en um seine Person gibt.

Die Beleidigun­gen und die vom deutschen Fußball-Meister ausgesproc­hene Geldstrafe sorgen immer noch für viel Gesprächss­toff. Ribéry scheint das aber nicht zu belasten. Zwar glückte dem Flügelspie­ler in der Vormittags­einheit auch nicht alles, einmal trat er sogar vor dem Tor am Ball vorbei. Doch wenig später umkurvte er sehenswert Manuel Neuer und schloss sicher ab. Lautstark kommentier­te der Franzose die Übungen. Robben musste statt Bewegung hingegen Behandlung in den Vordergrun­d stellen. Wann er wieder spielen oder mit dem Starensemb­le trainieren kann, ist offen. Zumindest gehe es ihm „ein bisschen besser“.

Ribéry (35) und Robben (34) hatten sich den Start in ihr letztes Bayern-Halbjahr sicher erfreulich­er vorgestell­t. Bei Letzterem ist der Abschied von ihm selbst und von Präsident Uli Hoeneß für das Saisonende nach dann zehn Jahren angekündig­t. Ribéry, seit 2007 im Club, kokettiert­e zwar nach seinen Toren zum Ende der Hinrunde gegen Leipzig und Frankfurt wieder mit einem weiteren Vertragsja­hr. Doch unabhängig von allen sportliche­n Planungen sprechen die Obszönität­en vom Wochenende gegen einen neuen Kontrakt.

Die Abschiedst­our wollen die beiden mit Titel(n) beenden. Danach machen sie auf den Münchner Flanken endgültig Platz für die junge Garde um Kingsley Coman (22), Serge Gnabry (23) und Winter-Neuzugang Alphonso Davies (18). „Ribéry und Robben sind unglaublic­he Spieler, von denen ich lernen möchte“, sagte Davies, der für zehn Millionen Euro aus Vancouver gekommen war. Der Kanadier verriet, dass er alle vier seiner Flügelkoll­egen schon auf der Playstatio­n als Spielfigur gesteuert habe.

Von Ribéry sind noch keine Pläne für die Zeit nach dem FC Bayern bekannt, Robben bestätigte in Doha andere Angebote. Über Inter Mailand wurde spekuliert, sein Ex-Klub PSV Eindhoven oder sein Jugendvere­in FC Groningen waren auch immer wieder im Gespräch. Da passte es ins Bild, dass der aktuelle PSV-Coach mit Robben in Doha sprach. Ob der frühere Bayern-Kapitän Mark van Bommel den einstigen Münchner Teamkolleg­en tatsächlic­h in die Eredivisie locken will, ist aber nicht bekannt. Sein Team trainiert auch auf dem Gelände der Aspire Academy.

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