Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
International betrachtet spielt die deutsche Mannschaft beim WM-Eröffnungsspiel fast nur die Nebenrolle. Der erste Gegner der DHB-Auswahl sorgt schon vor dem ersten Anwurf für viel Aufmerksamkeit
¥ Berlin (dpa). Die Mercedes-Benz-Arena in Berlin wird zum nächsten Schauplatz innerkoreanischer Annäherung. Die Wünsche des internationalen Handballverbands (IHF), beim Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft am Donnerstag die politischen Führer aus Süd- und Nordkorea dabei zu haben, erfüllen sich zwar nicht. Aber auch ohne die Teilnahme von Präsident Moon Jae In und Machthaber Kim Jong Un sehen die Handballer aus beiden Ländern dem Match gegen Gastgeber Deutschland mit großer Spannung entgegen.
Nach dem ersten schwierigen Abtasten zwischen den Spielern sei die Atmosphäre im Team Korea mittlerweile „sehr gut“, bekundete Yun Jin Eom vom südkoreanischen Handballverband. Knapp ein Jahr nach dem Auftritt einer gesamtkoreanischen Frauen-Eishockey-Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang treten Spieler aus beiden Ländern nun auch im Handball gemeinsam an. Vier nordkoreanische Spieler ergänzen dank einer Sondererlaubnis der IHF Südkoreas Kader aus 16 Akteuren. Der IHF spricht von einem Ereignis mit geschichtsträchtiger Symbolkraft.
Ähnlich wie bei den Eishockey-Spielerinnen dürften auch die nordkoreanischen Handballer keine sportliche Verstärkung sein. Doch schon die Idee eines vereinten Teams habe anscheinend die gleiche Attraktion ausgestrahlt, sagte Yoo. „Es ist eine Friedensbotschaft und ein sehr bedeutungsvolles Ereignis.“Coach Cho Young Shin kündigte an, in jeder Partie werde mindestens ein nordkoreanischer Spieler zum Einsatz kommen.