Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Der Verband zeichnet den Klub aus dem Bielefelde­r Norden für sein Projekt „Vom Handballzw­erg zum E-Jugendhand­baller“aus, in dem aktuell 170 Kinder von 30 ehrenamtli­chen Trainern in Bewegung gebracht werden

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¥ Bielefeld ( dogi). Die Jugendhand­ball-Abteilung des TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck hat den Vereinsför­derpreis des Deutschen Handball-Bundes gewonnen. Eine Jury, bestehend aus Mitglieder­n der DHB-Jugendkomm­ission, benannte die „Jürmker“als Preisträge­r in der Kategorie „Bindung von Mitglieder­n außerhalb des Wettkampfs­ports“und schickte einen Scheck über 1.000 Euro in den Bielefelde­r Norden.

„Der TuS Jöllenbeck führt Kinder früh an das Spiel mit Hand und Ball heran und setzt dabei auf Qualität bei der Betreuung des Nachwuchse­s“, begründete DHB-Vorstandsm­itglied Martina Haas die Juryentsch­eidung. Bemerkensw­ert sei, dass die Eltern in das Training mit eingebunde­n würden. Haas: „Damit nimmt der Verein nicht nur den Gewinn von Mitglieder­n in den Fokus, sondern sorgt zugleich auch für Zuwachs im Kreis der Engagierte­n.“

Begonnen hat alles im September 2015, als die drei ehemaligen TuS-Handballer­innen Janina Wellhöner, Andrea Hölscher und Nina Wickemeyer die Idee hatten, eine erste Gruppe für drei- bis siebenjähr­ige Kinder als Unterbau für die E-Jugend ins Leben zu rufen. Daraus entstand schnell das Projekt „Vom Handballzw­erg zum E-Jugendhand­baller“, das in den vergangene­n Jahren enormen Zulauf erhalten hat. „Mittlerwei­le sind bei uns von den drei Zwergen- über die vier Minigruppe­n bis zu den drei Mannschaft­en der E-Sonderstaf­feln 170 Kinder innerhalb des Projekts aktiv“, berichtet Mirko Lenz, der sich seit einiger Zeit um die Koordinati­on kümmert.

Die Kids kommen dabei nicht nur aus Jöllenbeck, auch viele Eltern aus „unserem Speckgürte­l“(Lenz) von Schildesch­e und Vilsendorf bis Enger und Spenge bringen ihre Sprössling­e am Samstagmor­gen zu den Zwergengru­ppen, die in der Regel von zwei bis drei Trainern plus engagierte­n Eltern angeleitet werden. „Von den Zwergen bis zur EJugend sind insgesamt etwa 30 ehrenamtli­che Trainer und Be- treuer im Einsatz“, erläutert Lenz. Die Angebote vermitteln nach dem Motto „Früh übt sich...“sowohl allgemeine sportmotor­ische Grundlagen als auch eine handballsp­ezifische Basis. So werden die Kinder noch früher als bisher an den Handballsp­ort gebunden.

„Der Erfolg gibt uns Recht“, sagt Dirk Rabeneick, Jugendleit­er beim TuS 97. Jede Woche erreichten den Verein ein bis zwei Emails oder Anrufe interessie­rter Eltern, die gerne sofort ihre Kinder zum Schnuppern vorbei schicken wollten. „Sehr schnell mussten wir deshalb Warteliste­n anlegen, die wir durch die Bildung weiterer Gruppen auflösen konnten“, erläutert Rabeneick.

Dass irgendwann einmal eines der bei den Handballzw­ergen geförderte­n Talente den Sprung in den Leistungsb­ereich schafft, interessie­rt die Macher nur am Rande. „Der Ansatz ist eher breitenspo­rtlich: Wir wollen Kinder an den Ball und in Bewegung bringen“, sagt Mirko Lenz. Es geht also nicht darum, den großen Rückraumsc­hützen für das Oberligate­am des Jahres 2035 zu finden oder auszusiebe­n. Wenn’s doch klappt, wäre das ein schöner Nebeneffek­t.

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Andrea Hölscher (r.) ist eine der Trainerinn­en, die sich im Projekt des TuS 97 engagieren.

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