Regisseur Marvin Hesse stellt am Samstag im Lichtwerk seinen neuen Dokumentarfilm „Everyone in Hawaii Has a Sixpack Already“vor. Anschließend gibt er ein Werkstattseminar im Filmhaus

det nach der zehnten Klasse, im nächsten Sommer werden sich die Lebenswege trennen und auf die Nachbarinseln, nach England oder Deutschland führen.

Marvin Hesse bewegt sich mit der Kamera zwischen seinen jungen Protagonisten und fängt in ruhigen Bildern einen Alltag ein, in dem Eltern und Touristen meist abwesend bleiben. Ein konsequent beobachtender Jugendfilm mit präzisem Soundtrack, der nicht nach Tabubrüchen oder Eskapaden sucht – und gerade so die besondere Stimmung jenes kurzen Moments der Biografie spürbar macht, in dem man nur für den Moment lebt.

Marvin Hesse ist Jahrgang 1987, Filmhaus-Mitglied und hat nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter in Bielefeld und Köln ein Studium an der HfbK in Hamburg im Bereich Film bei Wim Wenders und Pepe Danquart absolviert. Seit 2017 studiert er in der Klasse des Bühnenbildners Reimund Bauer. Marvin Hesse arbeitet in Kollaborationen als Kameramann oder Lichtgestalter, seine eigenen Arbeiten sind Dokumentarfilme, die im kleinen Team entstehen. Im Anschluss an das Kino-Gespräch geht es für Interessierte von 14 bis 19 Uhr im Filmhaus an der August-Bebel-Straße 94 weiter mit einem Werkstattgespräch: „Standpunkte: Dokumentarfilm-Praxis“ebenfalls mit Marvin Hesse. Es geht um Stoffentwick- lung, um Standpunkte der dokumentarischen Arbeit und um Erfahrungsberichte aus Hesses Projekten. Neben ausführlichen Gesprächsrunden wird Hesse weitere Filme zei- gen, zum Teil aus eigener Produktion, aber auch solche, die ihn beeinflusst und geprägt haben. Es soll über Dokumentarfilm als filmische Ausdrucksform gesprochen wer-

Szene aus Marvin Hesses Film „In Hawaii Everyone Has a Sixpack Already“.