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Das bulgarische Plowdiw möchte antikes Erbe, bewegtes Leben und Multi-Kulti-Tradition mit dem übrigen Europa teilen
von den Türken im Jahr 1878 war Plowdiw die Kulturhauptstadt des Landes. Denn in der Stadt an beiden Ufern des Flusses Mariza (griechisch: Evros, türkisch: Meric) entstand 1881 das professionelle bulgarische Theater. Hier wurden der erste bulgarische Buchverlag und die erste Druckerei des Landes gegründet.
Das Antike Theater aus der Römerzeit ist nicht nur den Menschen in Plowdiw gut bekannt. Auch viele Bulgaren aus anderen Landesteilen strömen an südländischen Sommerabenden, um Bühnenstücke oder Konzerte unter freiem Himmel zu genießen. Ein Dramatisches Theater, ein Opernhaus und zahlreiche Museen runden das Kulturgeschehen von Plowdiw ab.
Plowdiw präsentiert sich nun als facettenreiche Kulturhauptstadt, in der Geschichte und Gegenwart miteinander und voneinander leben. Plowdiw will Menschen aus ganz Bulgarien und Europa in mehr als 500 Events einbeziehen. Der Etat des Kulturprogramms beläuft sich auf knapp 11,4 Millionen Euro, erläuterter der Vize-Chef der Stiftung Plowdiw 2019, Wiktor Jankow.
„Das Kulturprogramm von Plowdiw hat absichtlich kein zentrales Event, weil es sehr vielfältige Ereignisse bietet“, erläutert Gina Kafedschijan. So stehen Festivals an wie etwa Opera Open, Plowdiw Jazz Fest, Hills of Rock, Puldin Etno sowie eine Woche der modernen Kunst und eine Puppenparade. Weitere Highlights sind Theaterstücke sowie Ausstellungen – etwa über den Fall der Berliner Mauer.
Die Eröffnung am 12. Januar, inszeniert von dem Berliner Künstlerkollektiv phase7 performing.arts, ist als große Attraktion gedacht: Zu der Open-Air-Show mit einer Multimedia-Bühne erwarten die Veranstalter mehrere 10.000 Besucher.
Die Altstadt von Plowdiw mit prächtigen, unter Denkmalschutz stehenden Häusern reicher Händlerfamilien ist ein weiterer Hotspot mit einzigartigem Ambiente. Sie war schon immer ein Touristenmagnet. Gaststättenbetreiber und Hoteliers erwarten ein profitables Jahr. Bürgermeister Iwan Totew geht davon aus, dass sich die Zahl der Touristen 2019 auf über zwei Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln könnte. Ganz nach dem Motto „Zusammen“ist das Medea-Projekt im römischen Theater geplant, womit die Minderheiten in Bulgarien Beachtung finden sollen.
„Zusammen“mit den Menschen von Plowdiw sollen in einem anderen Projekt internationale Küchenchefs Brot backen. „Zusammen“werden Plowdiws Gäste in dem Kunstgewerbe- und Gaststättenviertel Kapana sicherlich griechische Moussaka, armenische Fleischklößchen oder bulgarische Grillspezialitäten genießen.