Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Stefanie und Frank Weißenborn ziehen um und eröffnen Salon No. 14. Für das freiwerdende Toni-&-Guy-Ladenlokal gibt es schon Pläne
¥ Bielefeld. Nach 14 Jahren ist Schluss mit Toni & Guy. Da der Franchise-Vertrag mit der internationalen Friseurkette auslief und sich viele der ehemaligen Angestellten privat oder beruflich neu orientierten, haben Inhaber Stefanie und Frank Weißenborn ihre Frisierutensilien in der Obernstraße 4 gepackt und ein paar Meter weiter in der Obernstraße 14 ihren neuen Salon No. 14 (Eingang Goldstraße) eröffnet.
Damit haben sie sich deutlich verkleinert. Auf den 54 Quadratmetern Fläche in dem ehemaligen Ladenlokal von Eva & Faust Interieur ist Platz für sechs Frisierplätze. 20 auf 160 Quadratmetern waren es noch zu Toni-&-Guy-Zeiten. „Aufgrund von Fachkräftemangel habe ich diesen Schritt gemacht“, erklärt Stefanie Weißenborn: „Lieber ein kleiner, feiner und gefüllter Laden statt groß und leer.“
Vier Angestellte sind im Salon No. 14 beschäftigt, darunter eine Coloristin, eine Spezialistin im Haarefärben. Das Know-how von Toni & Guy nehmen sie selbstverständlich ebenfalls mit, die besondere Schnitttechnik zumBeispiel. Es werde aber auch in Zukunft mit dem Unternehmen kooperiert: „Wir arbeiten weiter mit der Toni-&-Guy-Kollektion und werden immer wieder Schulungen besuchen.“
Den Look des neuen Ladens beschreibt Stefanie Weißendorn als eine Mischung aus „abgewrackt und edel“. Wände und Fußböden seien absichtlich nicht erneuert worden, und besonders Letztere sollen in der kommenden Zeit noch eine Patina bekommen. Von den rund 470 Frisiersa- lons in Bielefeld will sich das Inhaberpaar mit Service absetzen. Mehr Zeit für den Kunden stehe nun zum Beispiel zur Verfügung, außerdem gebe es Angebote, wie die warmen Kompressen für den Herrn. Die entfernen nicht nur lästige Schnitthaare, sondern verwöhnen auch mit ätherischen Ölen.
In dem ehemaligen Toni-&Guy-Salon werden zukünftig wahrscheinlich Brötchen gebacken. Die Lamm GmbH aus Bielefeld will dort ihre insgesamt zehnte und in der Fußgängerzone erste Filiale eröffnen, wie Geschäftsführer Kars- ten Lamm im Gespräch mit der
erklärt. Der Unternehmer muss eine Nutzungsänderung für das Ladenlokal beantragen. Wenn es dabei keine Schwierigkeiten gebe, könne der Back- und Bistrobetrieb schon Mitte bis Ende April starten.
Davon träumen viele Lehrlinge: Nach einigen Jahren an die Adresse zurückkehren, wo alles angefangen hat, und einen eigenen Laden führen. Sarah Scholz hat es geschafft und am Wochenende ihren Friseursalon „Einzigartig“am Niederwall 34 eröffnet.
Die 30-jährige Friseurmeisterin hat mit 16 Jahren ihre Ausbildung an eben dieser Adresse begonnen, sich zuletzt in einem Salon am Jahnplatz eine Stammkundschaft aufgebaut und jetzt den Schritt zu einem eigenen Laden gewagt. „Wir bieten Frisuren, Nageldesign und Kosmetik – die Kunden sollen sich rundherum wohlfühlen“, sagt Scholz. Das achtköpfige Team hat viel in den Räumlichkeiten umgebaut und einen hellen und einladenden Look geschaffen. Am Wochenende feierten sie mit Familie, Freunden und guten Kunden die Eröffnung.