Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Schnell eine feste Größe
Handball 3. Liga: Dana Olbina ist aus dem Team der Jöllenbecker Frauen kaum mehr wegzudenken. Das wird auch heute gegen Hannover so sein.
Bielefeld. Wenn Dana Olbina heute Abend mit ihren Jöllenbeckerinnen gegen den Hannoverschen SC aufläuft, wird es sein wie immer. Die Nummer 4 ist längst aufgegangen im Team der Drittliga-handballerinnen. Spielt hinten, läuft Gegenstöße, spielt vorne, gehört zur Familie. Dabei ist die Rückraumspielerin erst seit einem knappen Jahr dabei. Diese Zeit hatte es in sich. „Ich musste von Beginn an ganz schön ran“, sagt Olbina, „oder besser: Ich durfte ganz schön ran.“Dass sie vom Oberliga-absteiger TV Verl kommend gleich so in die 3. Liga durchstarten würde, war nicht unbedingt zu erwarten.
„Doch, doch“, klärt Trainer Heiko Ruwe lächelnd auf, „es warklar, dass siegroßespotenzial hat. Das haben wir gemeinsam freigelegt. Und sind damit noch nicht fertig.“Dana Olbina, 21, hat sich von Saisonbeginn an daran versuchen müssen, die Emma-pfennig-lücke zu schließen. Das Kreuzband der Haupttorschützin riss am 17. August. Gehen wir davon aus, dass dieser Lückenschluss enorm schwierig ist, darf festgehalten werden: Olbina war ganz dicht dran. „Ich musste mich steigern, ordentlich trainieren“, sagt Olbina, „wir mussten uns alle steigern.“Undihr Trainer wirft ein: „Wir dürfen nie vergessen, dass wir zehn Punkte ohne Emma und ohne Larissa Vorjohann geholt haben!“Nun sind sie alle beisammen. Und haben 15 Punkte. Ungefähr sechs aus den verbleibenden fünf Spielen brauchen sie noch, um die Klasse zu sichern nach furchtbaren 0:10 zum Auftakt.
„Mit Emma und Larissa haben wir natürlich viel mehr Klasse, aber vor allem auch viel mehr Möglichkeiten“, sagt Olbina. Wo der erste Blick des Handballbeobachters der Offensive und noch schneller den Toren gilt, läuft der Hase bei einer Heiko-ruwe-mannschaft anders. „Es ist die Abwehr, wo wir große Fortschritte machen mussten und gemacht haben“, sagt Olbina. Für sie selbst gilt das im Besonderen: „Ich habe in Verl meist auf Außen gedeckt. Jetzt in Jöllenbeck war es dann schnell die Halb-position. Aber inzwischen geht es.“
Ganz gut sogar, denn auch mit Olbina hat der TUS 97 im neuen Jahr ordentliche 5:3 Punktegeholt, dabeinurgegen ein aufgemöbeltes Blomberg/lippe II verloren. Der Trend spricht also klar für die Jöllenbeckerinnen. Aber mit dem Wort Favorit tun sich Olbina wie Ruwe gleichermaßen schwer. „Wir haben die ganze Saison über nie den Fehler gemacht, uns an Tabellenständen zu orientieren“, sagt der Coach. Es habe schließlich ebenso ein mühevolles 22:20 über das abgeschlagene Schlusslicht TV Oyten gegeben wie auch das beachtliche 24:24 gegen Tabellenführer Aldekerk. Ruwe: „Das Hinspielhabenwirgegendenhannoverschen SC mit acht Toren verloren. Daher wissen wir, dass dies eine äußerst kampfstarke und routinierte Mannschaft ist. Es wird wohl ein Abnutzungskampf werden. Aber natürlich haben wir die Chance, den zu gewinnen.“Für Hannover geht es bei 9:25 Punkten ab 19.45 Uhr um die letzte Chance auf den Klassenerhalt.
Olbina meint: „Es ist wie immer: Wir schauen auf uns, müssen sofort da sein mit allen, was wir haben. Wenn wir anfangen, jemanden zu unterschätzen, geht es schief.“Längst verinnerlicht, sie gehört schließlich zur Familie.
Das Wort „Favorit“hören sie in Jöllenbeck nicht so gern