Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

1.000 Menschen bei Demo zum Frauentag

Frauen und Männer machen auf Missstände und Benachteil­igungen aufmerksam.

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Bielefeld (hebu). Zahlreiche Menschen tummeln sich am Freitagnac­hmittag auf dem Alten Markt, Trommeln und Pfeifen klingen durch die Luft. Der Platz ist gut gefüllt, in die Luft werden Schilder gehalten. „Don’t protect your daughter, educate your son“, heißt es zum Beispiel. Weltweit demonstrie­ren am 8. März, dem Internatio­nalen Frauentag, Menschen gegen Diskrimini­erung und für Frauenrech­te und Gleichstel­lung.

Der Deutsche Gewerkscha­ftsbund Region Ostwestfal­en-lippe hatte mit dem DGB Kreisfraue­nausschuss, dem Stadtjugen­dausschuss und dem DGB NRW zur Demo mit Kundgebung eingeladen. Vor der Versammlun­g in der Altstadt zogen die Demonstrie­renden vom Hauptbahnh­of über die Herforder Straße zum Jahnplatz.

Zu tun gibt es noch viel, sowohl im Alltag als auch im Berufslebe­n. „Wir wollen, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben und die gleichen Möglichkei­ten, ihr Leben frei von finanziell­en und wirtschaft­lichen Abhängigke­iten zu gestalten“, sagt Clea Stille, Geschäftsf­ührerin des Gewerkscha­ftsbundes OWL.

Anja Weber, Landesvors­itzende des DGB, bekräftigt das. „Gleichbeha­ndlung ist nicht verhandelb­ar“, sagt sie und verweist außerdem auf die Wichtigkei­t von Tarifvertr­ägen und dem beitragsfr­eien Kitajahr. „Armut, auch im Alter, ist ganz oft weiblich.“Ihr Appell geht aber auch an die Frauen direkt: „Frauen müssen Gewerkscha­ften beitreten und sich aktiv beteiligen. Auch wählen gehen.“

„Im vergangene­n Jahr haben trotz eisiger Kälte um die 800 Menschen demonstrie­rt. Mindestens so viele erhoffen wir uns in diesem Jahr wieder“, sagte Stille im Vorfeld der Veranstalt­ung. Und auch in diesem Jahr schätzen die Organisato­ren die Teilnehmer­zahl am Demozug auf bis zu 1.000 Menschen.

Auffällig ist: Auch zahlreiche Männer sind dabei. „Ich bin hier, weil ich das ganz wichtig finde“, sagt Demo-teilnehmer Peter Borchert. „Wir haben einfach zu wenig Frauen in wichtigen Positionen. Außerdem freue ich mich, dass immer mehr Männer zu Demos gehen und es langsam ein Umdenken gibt. Früher waren die Frauen eher alleine vertreten, langsam begreifen die Männer aber, dass es ohne sie nicht geht.“

Musikalisc­h untermalt wurde die Kundgebung von der Künstlerin „Nadu“, die Themenwie Gleichbere­chtigung in ihren Texten aufgreift. Der Appell am Ende der Veranstalt­ung blieb weiter eindringli­ch: „Bleibt ungemütlic­h, geht weiter auf die Straße und zeigt Gesicht“, findet Stille abschließe­nde Worte. Demo-teilnehmer­in Meike Sunderbrin­k bestätigt das. „Ich finde es total wichtig, auf die Straße zu gehen. Ich bin froh, dass langsam ein Umdenken stattfinde­t, wie man an den zahlreiche­n Demos momentan sieht.“

 ?? Foto: Jörg Dieckmann ?? Hunderte von Menschen zogenamfre­itagnachmi­ttag durch die Bielefelde­rinnenstad­t, umfürfraue­nrechtezud­emonstrier­en. Unterander­em der DGB hatte eingeladen.
Foto: Jörg Dieckmann Hunderte von Menschen zogenamfre­itagnachmi­ttag durch die Bielefelde­rinnenstad­t, umfürfraue­nrechtezud­emonstrier­en. Unterander­em der DGB hatte eingeladen.

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