Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Fünf neue Kitas in Sennestadt
In Bielefeld fehlt es an Plätzen, obwohl neue Kindertageseinrichtungen gebaut und bestehende vergrößert werden. Im Stadtbezirk ist die Situation besonders dramatisch.
Sennestadt. Der Ausbau von Kindertageseinrichtungen wird seit Jahren stadtweit massiv vorangetrieben. Trotzdem ist das Betreuungsangebot immer noch viel zu gering. Das gilt auch für Sennestadt, wo allein fürs neue Kitajahr mehr als 100 Plätze fehlen. Doch nun gibt es Licht am Horizont: Noch in diesem Jahr könnten mindestens zwei, inden nächsten Jahren weitere drei Kitas hinzukommen. Wenn alles klappt.
Aktuell sei die Situation im Stadtbezirk „einfach dramatisch“, berichtete Sandra Brandis, im städtischen Amt für Jugend und Familie für die Planung der Kindertagesbetreuung zuständig, jetzt den Bezirkspolitikern. Allein ab August, wenn das neue Kitajahr startet, gebe es für mehr als 100 Mädchen und Jungen keine Betreuungsplätze.
Aufgrund der Krise im Baubereich verzögert sich die Fertigstellung der Kita auf dem Schillinggelände, wo vier Gruppen vorgesehen sind. „Wenn es nach uns gegangen wäre, dann wäre sie längst in Betrieb. Jetzt soll sie allerspätestens zum 1. August 2025 kommen“, erläuterte die Fachfrau. „Dann wird sich die Situation in Sennestadt deutlich besser darstellen.“Bezirksbürgermeister Lars Nockemann verwies allerdings darauf, dass im Stadtbezirk derzeit relativ viele Baugebiete in der Umsetzung seien. „Und es folgen weitere.“
Am Perthesweg, wo eines dieser künftigen Neubau areale geplant ist, hat die Verwaltung bereits eine Kindertagesstätte( auch mit vier Gruppen) vorgesehen. Brandis:„das könnte man eventuell vorziehen.“
Unklar ist diesituation einer möglichen Kita im Fichteheim. „Wir konnten leider bisher keinen Kontakt mit dem Träger herstellen“, bedauerte Brandis. Das sei unabdingbar, da die Verwaltung prüfen müsse, ob der Standort überhaupt geeignet sei. „Aufgrund der Lage sehen wir das dort als schwierig an. Er ist von Sennestadt schwer erreichbar.“Über eine baldige Reaktion vom Träger „würden wir uns wirklich freuen“, unterstrich Brandis.
Nun gibt es Hoffnung für gleich zwei weitere Kitastandorte, die schnell anden start gehen könnten. Einer davon ist in Dalbke,wos ich das Familien zentrum der spatzggmbh bei der Verwaltung gemeldet undangebotenhat, bereitszum 1. Augusteine eingruppigeeinrichtung im altenPfarr haus Am Sprungfeld 1 einrichten zu können. Der Eigentümer, die Bibelgemeinde, führt laut Verwaltung als freikirchlicher Träger bereits eine Kita im Kreis Gütersloh. Der sei mit dem „Spatz“sehr zufrieden. Dort würden Kinder aller Konfessionen betreut. Im Pfarrhaus habe das Familienzentrum zudem bereits ein Brückenprojekt mit geflüchteten Kindern durchgeführt.
Im Pfarrhaus könnte eine Tagesstätte für 22 über dreijährige Kinder eingerichtet werden, sagte Brandis gegenüber dem Bezirksparlament. „Das würde für die Kinder in Sennestadt eine deutliche Entlastung bedeuten.“In zwei bis drei Jahren müsse man dann schauen, „wie es läuft, und dann prüfen, ob man dort eine größere Kita bräuchte“. Die Gemeinde könnte sich vorstellen, das Pfarrhaus mittelfristig ab zu reißen und dort eine größere Kit ab auen zulassen, wenn es dann noch Bedarf gebe.
Kontakt hat die Verwaltung jetzt außerdem mit einer Erben gemeinschaft, denen die Grundstücke Am Stadion 82/82 gehören. Die Eigentümer seien grundsätzlich zum Verkauf eines Teilbereichs bereit, der für eine Tagesstättemit fünf Gruppen groß genug wäre. „Auch die Lage ist ideal“, sagte Brandis. „Dort lässt sich eine Kita recht unkompliziert und zeitnah realisieren.“Ein Teil des möglichen Kita-areals sei bewaldet, so die Verwaltung. Die Bäume sollten stehenbleiben, dasgeländekönnte vom Umweltbetrieb übernommen werden.
Die Bezirkspolitiker gaben der Verwaltung grünes Licht für die Planungen.