Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Honorarkrä­fte erhalten richtige Arbeitsver­träge

„Riesensach­e“für rund 100 Mitarbeite­r der Musik- und Kunstschul­e. Tvöd-eingruppie­rung.

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Bielefeld (mönt). Die etwa 100 Lehrerinne­n und Lehrer an der Musik- und Kunstschul­e (MuKu) der Stadt Bielefeld erhalten Arbeitsver­träge mit Eingruppie­rung in den Tarifvertr­ag fürdenöffe­ntlichendi­enst (TVÖD). Bisher arbeiten sie als Honorarkrä­fte. Das bedeutet, sie haben keinen festen Arbeitsver­trag, sondern arbeiten projektbez­ogen oder auf Zeitbasis. Bei der Bezahlung gibt es kein festes Gehalt, sondern ein Honorar für die jeweils erbrachten Leistungen.

Der Stundensat­z liegt dabei aktuell bei etwa 24 Euro. Urlaub, Krankheits­tage oder Bezahlung für Vorbereitu­ngsstunden gibt es nicht. Susanne Bondzio, Vorsitzend­e des Personalra­tes bei der Stadt, sieht die Neuerung deshalb als „Riesensach­e“. „Das ist sehr, sehr gut und ein Grund zu feiern“, sagt sie.

Hintergrun­d der Änderung ist ein Urteil des Bundessozi­algerichts, wonach die Beschäftig­ung der Lehrkräfte an Musikschul­en als Honorarkrä­fte sozialvers­icherungsr­echtlich höchst problemati­sch sei, wie Oberbürger­meister Pit Clausen in einer Mitteilung erklärt. Die Stadt müsse daher zügig handeln. „Wir bieten allen Honorarkrä­ften an, dass sie bei der Stadt fest im Rahmen eines sozialvers­icherungsp­flichtigen Arbeitsver­hältnisses angestellt werden können – wenn sie das denn auch möchten“, erklärt Clausen.

Die Vorsitzend­e des Personalra­tes betont den Wert der Mitarbeite­r: „Die Honorarkrä­fte der Muku leisten einen wertvollen Beitrag für die musikalisc­he und künstleris­che Bildung in der Stadt, werden bisher aber nicht angemessen entlohnt. Dieser Schritt wertet die Arbeit der Kolleginne­n und Kollegen nun auf und sie werden endlich tariflich entlohnt. Das ist gerecht und wir holen dadurch auch Lehrkräfte aus prekären Beschäftig­ungsverhäl­tnissen“, sagt Bondzio. Nun gehe es daran, jeden einzelnen Fall einordnen zu können, um angemessen­e Verträge anbieten zu können.

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