Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Filmklassiker im Muma-forum
Bielefeld. Cary Grant, Josephine Hull und Peter Lorre sind die Protagonisten in der turbulenten Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“um ein junges Paar, zwei alte Damen, einen Gangster und seinem Arzt und einigen Leichen im Keller. Frank Capra drehte den Film 1941. Das Muma-forum in Hillegossen an der WalterWerning-straße 9 zeigt die deutsche Kinofassung am Gründonnerstag, 28. März, ab 18Uhr. Tickets sind für15euro zu bekommen – inklusive kurzer Führung durch die Ausstellung „Verschollen“. Buchungen sind möglich auf www.muma-forum/veranstaltungen.de
Bielefeld. Christian Kjellvander hat ein Faible für Bielefeld. Bereits zum 10. Mal trat der schwedische Musiker, der zuletzt in seiner Heimat als Komponist des Jahres 2023 ausgezeichnet wurde, am vergangenen Freitag mit seiner Band im Jzkampauf. Der charismatische Musiker mit der sonoren Stimme, der durch die Filmmusik zur Serie „Die Toten von Marnow“bekannt wurde, ist zudem ein großer Fan der Kunsthalle Bielefeld. Und nicht zuletzt setzt Kjellvander bei der Instrumentenwahl auf die Handwerkskunst des Bielefelder E-gitarrenbauers Det Moews.
Der Kontakt zumoews kam im Sommer 2023 zustande, als der Singer-songwriter ein Gastspiel in Niedersachsen gab. Man traf sich im beschaulichencardenberge, wodergitarrenbauer die Moews-ginsberg-gitarre in zartem salbeigrün zum Anspielen an den Musiker übergab. Kjellvander spielte das Instrument spontan bei seinem Auftritt und zeigte sich durch den Live-einsatz von der Spielbarkeit und dem warmen Klang des handgefertigten Instruments überzeugt. Seither tourt der Schwede mit der Gitarre aus der Bielefelder Fertigung über die Bühnen Europas.
Kjellvander und seine Band erfüllten im JZ Kamp alle Erwartungen des Publikums. Mit der Vorstellung ihres neuen Albums „Hold Your Love Still“überzeugten die vier Musiker mal mit ruhigen getragenen Tönen, sphärischenorgelklängen und melodischem Arrangement. Dann wieder entlud sich ein furioses Klanggewitter, das zwischen schrillen Gitarrenriffs und opulent donnernden Schlagzeug-soli von Svante Slöbomzum Orkan anschwoll. Die Bandmitglieder Perwibergamstagepianound Rubenengzellambassundden Percussions legten den Grundstein für die mal stimmungsvolle, mal nordisch-mystisch düstere Musik.
Christian Kjellvanders Musik lebt von den Kontrasten, die er auch sprachlich in seinen Texten effektvoll in Szene setzte. In der Schaffensphase des aktuellen Albums zeigt sich Kjellvander von seiner reflektierenden Seite und erkundet selbstkritisch dieherausforderungen einer aufrichtigen Lebensführung. Gleichzeitig stimmt er versöhnliche Töne an und lässt hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Das Album bereichert seine charakteristische melancholische Stimmung mit schwebenden Kompositionen in Dur, die jeden Song zu einem tiefgründigen Erlebnis machen. Diese Emotionalität des Schweden im Arrangieren seiner Stücke und seinem künstlerischen Ausdruck hat den Gitarrenbauer aus Bielefeld angesprochen: „Ich war auf der Suche nach einemkünstler, derunserer Philosophie entspricht“, beschreibt Det Moews seine Wahl. Es sei die magische Verbindung zwischen einem Musiker und seinem Instrument, die ein Leben lang bestehen bleibe. „Diese enge Beziehung sehe ich, wenn ich Christian mit meiner Gitarre auf der Bühne erlebe“, sagt Moews erfreut. Inzwischen hat sich zwischen Musiker und Gitarrenbauer eine Freundschaft entwickelt. Da war der Besuch im Gitarren-showroom in der Bielefelder Altstadt obligatorisch. Natürlich erst nach dem Besuch der Kunsthalle.