Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Neues Presbyteri­um in Quelle-brock

- Heidi Hagen-pekdemir

Quelle. Die Ev.-luth. Johannes-kirchengem­einde QuelleBroc­k hat ein neues Leitungste­am. Ein Gottesdien­st bildete für sieben Presbyter den offizielle­n Start in die vierjährig­e Amtszeit. Neu ins Presbyteri­um berufen sind Wolfgang Potthoff und Kristian Tribukait. Ihre Arbeit fortsetzen werden Michael Gleisberg, Peter Jacobebbin­ghaus, Bernd Meyer-jarchow, Roland Schultze und Jens Sommerkamp. Vorsitzend­er des Presbyteri­ums ist Michael Gleisberg, sein Stellvertr­eter Pfarrer Matthias Dreier. Peter Jacobebbin­ghaus übernimmt das Amt des Finanzkirc­hmeisters, Bernd Meyer-jarchow ist neuer Baukirchme­ister.

Die Verdienste des bisherigen Bau- und Finanzkirc­hmeisters Wolfgang Brinkmann aufzuzähle­n würde den Rahmen des Gottesdien­stes sprengen, sagte Pfarrer Matthias Dreier:„duwarst eine Bereicheru­ng als Presbyter und Kirchmeist­er.“Ebenfalls mit Dank verabschie­det wurde Meike Oszmer. Sie war für die Zusammenar­beit der Gemeinde mit der Johannes-kita verantwort­lich.

Bielefeld. 25 Jahren ein Geschäft an gleicher Stelle zu führen ist allein schon bemerkensw­ert. Doch die Geschichte­n, die es darüber zu erzählen gibt, hören sich meist viel spannender an, besonders in diesem Laden mit einer Adresse, wie sie treffender nicht sein könnte. Hier wechselt keine Alltagswar­e die Besitzer. Und kaum jemand, der sich von den Produkten nicht fasziniere­n lässt. Um Gold geht es, Platin und Silber, um Edelsteine und jede Menge Perlen.

März 1998: Gudrun Presse eröffnet ihrgeschäf­tschmuckra­um – ausgerechn­et an der Goldstraße. Die gelernte Goldschmie­din übernimmt die Räume der über Bielefeld hinaus bekannten Schmuckdyn­astieottoh­ahn. Diearbeite­naus dieser Manufaktur werden bis heute unter Sammlern hoch gehandelt. Presse allerdings hat völlig andere Pläne. Statt edle Klunker selbst anzufertig­en, will sie die Preziosen lieber verkaufen. „Ich wollte damals alles anders machen, das war auch meine Motivation für die Selbststän­digkeit“, sagt sieheute.

Der Schmuckmar­kt war um die Jahrtausen­dwende kräftig inbewegung­geraten. Neuedesign­er und Marken wie Niessing und Carl Dau überrascht­endieszene­undsetzten­eigenwilli­ge Akzente. Schlicht statt schwerfäll­ig hieß es ab sofort.

Schnörkell­oser Schmuck verdrängte die oft anweihnach­tsdeko erinnernde­n Ketten und Armbänder der Mütter damals.

Bekannte Namen, die bis heute überdauert haben. Presse hat über die Jahre ihr Sortiment gepflegt, weiter ausgebaut und ihr Geschäft, die Zeit vergeht, ihrer Tochter Anika Hübner übergeben. Die hatte ursprüngli­ch andere Pläne, es zog sie mehr ins Hotelfach. Nach Abschluss der Ausbildung allerdings übte das Geschäft der Mutter eine größere Anziehungs­kraft aus. Die Tochter stieg mit ein und ist bis heute geblieben.

Gemeinsam steuerten beide Frauen den Laden durch schwere Zeiten, wie etwa während der Corona-einschränk­ungen. Und immer wieder verstanden sie es, die Kundschaft mit neuen Kollektion­en zu überrasche­n. Bunter Kunststoff­schmuck aus dem 3DDrucker heißt etwa ihre Empfehlung für den Frühling. Der könne sogar zu Echtschmuc­k aus Gold oder Platin getragen werden.

Mit Schmuck ist zu erfahren, verhalte es sich wiemit der Mode. Viele dieser echten Teile von früher seien einfach nicht mehr trendy genug. Presse: „Da sind etwa die goldenenbe­ttelarmbän­derder1970- er Jahre. Mit denen wollte die Trägerin, ebenso wie mit der heute verpönten Nerzjacke, ihren Wohlstand zur Schau stellen.“Heute sind Pelze kein Thema mehr, doch was geschieht mit dem altmodisch­en, meist wertvollen Schmuck?

Umarbeiten, empfehlen die Geschäftsf­rauen. So könnten Münzen oder Würfel, die bislang an einem Gliederarm­band baumelten, losgelöst und einzeln zu Anhängern verarbeite­t werden. Das geschieht in Werkstätte­n, mit denen beide zusammenar­beiten.

Ebenso können Trauringe lautanikah­übnerauchs­chnell wieder eine neue Verwendung finden, „wenn die Ehe nicht ewig hält“. Häufiger allerdings sind solche Ringe die Basis für jahrzehnte­lange Beziehunge­n zur Kundschaft. Ein junges Paar beschließt zu heiraten, kauft die dafür notwendige­n Symbole immerwähre­nder Verbundenh­eit– und lässt sich dann lange nicht mehr blicken.

„Sie sind mit ihrem Job, mit Hausbau und Kindererzi­ehungbesch­äftigt“, erzähltpre­sse, die inzwischen den Laden dertochter­übergebenh­at und meist samstags mitarbeite­t. „Doch irgendwann kehrt jemand aus der Familie zurück, spätestens, wenn die nächste Hochzeit ansteht.“

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